Hallo- nun also mit etwas Verspätung meine Erne-Tipps:
Grundsätzliches: Ich will hier keine Diskussion Erne vs.
Shannon entfachen. Beide Reviere sind von der Natur her
gleich schön. Der Shannon ist halt mehr überlaufen. Dem
könnte man in der Nebensaison entgehen, aber irgendwie
findet sich am Shannon ein anderes Publikum, jetzt mal
rein statistisch gesehen. Die Leute, besser gesagt, auch
nur einige, sind dort äääh..., hm...., *räusper*.....
Ich erklär's lieber an einem Beispiel: In einem einwöchi-
gen Shannonabstecher 1999 habe ich folgendes erlebt: Eine
"Herren"mannschaft fährt trotz deutlicher Markierung voll
Stoff in den Überlauf an einer Schleuse. Boot putt.
Aus unverständlichen Gründen bekamen die Havaristen von
ESL ein neues Boot, mit dem sie eine Woche später in der
Roosky Lock dem Vordermann die Badeleiter in den Motorraum
drückten.
In Tarmonbarry grölte eine andere Gruppe in einem Pub nach
der traditionellen Irischen Nationalhymne mit "Einigkeit
und Recht und Freiheit" los.
Anderen gefiel es, mich in einer unübersichtlichen Biegung
zu überholen, und als ein Schiff entgegen kam, in ein
deutlich als "rocky" bezeichnetes Fahrwasser abzudrängen.
Wißt ihr jetzt, was ich meine, ohne, daß ich mit konkrete-
ren Ausdrücken gegen die Forumsregeln verstoße?
Also jetzt zum ERNE- Revier, mit einer Übersicht für die
Anfänger: Ab Belturbet, einem beliebten Startpunkt, ist
der Erne schiffbar. Erst kommt ein bißchen Flußstrecke,
dann Upper Loch Erne. Dieser See ist relativ ruhig, auch
bei Starkwind, fordert aber wegen der vielen, gleich
(schön) aussehenden Inseln das Orientierungsvermögen. Wenn
man aufläuft, hat man eine Chance, eine weiche Untiefe zu
erwischen.
Dann kommt wieder eine Flußstrecke, dann Lower Loch Erne.
Hier ist wegen der großen Fläche Navigation gefordert, um
so mehr, als hier harte, über Wasser nicht sichtbare Fel-
sen auf den Orientierungslosen warten. Bei starkem Wind
wird das Fahren ungemütlich, wenn nicht unmöglich.
E i n z e l t i p p s:
BELTURBET
Am westlichen Anleger hat man Frischwasser, am östlichen
hat man es näher in den Ort für Einkäufe. Wie es jetzt mit
dem Neubau flußaufwärts steht, werde ich im Herbst testen.
Gleich an der Brücke gibt's ein ganz nettes Pub. Wenn man
die steile Straße in den Ort hinaufgeht, läßt man das Pub, das direkt
an dem Steilstück liegt, am besten (im doppelten Wortsinn) links
liegen. Oben kommt das Diamond, dann kommt Seven Horsesho-
es und Mad Ass. Letztere haben oft livemusic. Das muß
nicht immer irisch und nicht immer spitze sein. So wollte
ich wegen einer eher durchschnittlichen Rockband schon mal
mein letztes Pint austrinken, bis ich bemerkte, daß da ein
begnadeter Bassist am Werk war.
Natürlich gibt's noch mehr Pubs in BTB. Hat man alle
durchgemacht, kann man sich am nächsten Morgen Richtung
Norden aufmachen. Es gibt einen kurzen Weg durch Folie's
Cut und einen längeren über die östliche Flußschleife, wo
sich anscheinend alle Eisvögel der Gegend treffen.
CROM CASTLE (moderate Anlegegebühr). Die Ruine wurde nicht
durch Kriegseinwirkung ruiniert, im Gegenteil, als Burg
hielt sie vielen Belagerungen Irischer Freiheitskämpfer
stand, bis die Dame des Hauses die Immobilie mit einem
vergessenen Kienspan abfackelte. Der Hausherr, der gerade
bei einem anderen adeligen Unterdrücker der Iren weilte,
soll sich noch gewundert haben, daß das Abendrot im Osten
leuchtete.....
Im Interpretation Centre gibt es ein sehenswertes
kleines naturkundliches Museum. Der Park ist ebenso sehenswert, 2- 3 Stunden sind da gleich rum.
TRIAL BAY (DERRYVORE), schräg gegenüber im Westen
Idyllisch gelegener Steg mit Frischwasser. Ideal zum
Baden, sehenswerte Kirche mit guter Aussicht. Meist ist
für mich hier der erste Tag schon zu Ende.
Fortsetzung folgt- und dann mit anderem Zeilenumbruch, sorry

.