Revier und Liegeplätze > Andere Bootsreviere
Brandenburg
Dirk:
Hi Stevie,
die Geschichte mit dem Führerschein sehe ich als ehemaliger "Hollandfahrer" allerdings etwas anders.
Dort braucht man trotz erheblicher Berufsschifffahrt schließlich auch keinen Führerschein.
Ich habe zwar keinen Plan ob das Aufkommen der Berufsschiffer in den östlichen Bootsrevieren ähnlich wie in den Niederlanden ist, so richtig vorstellen kann ich es mir aber nicht.
Das Ganze scheint mir eher ein Problem der vorschriftenplagenden deutschen Gesetzgebung zu sein.
Wenn wir irgendwann mal per staatlicher Verordnung einen Befähigungsnachweis zum Hinternabputzen wegen möglicher Verschmutzungsgefahr brauchen werden wir sehen was wir davon haben !
Ups, ich wusste ja gar nicht, dass mich das so aufregt ;D
Gruß
Dirk
Smo:
Hi Stevie,
sicher weiss ich dass sehr viel Infrastruktur, und auch Boote, in Irland EU-Finanziert ist. Jeder Deutsche Buerger zahlt ca. 180 Eur/Jahr netto fuer die EU, in Irland empfaengt (iirc) ca. 360 Euro pro Person/Jahr. Ich mein ja auch nicht das ich das nicht bezahlen wolle, irgendwo muss es ja herkommen.Man koennte z.B. den Vermietern ne Art Steuer abverlangen und damit oeffentlich Wasser und Anleger finanzieren. Diese wuerde dann auf das Boot umgelegt. Das nervt bestimmt nicht so wie ueberall den Beutel oeffnen zu muessen. So wird aber Preispolitik zu ungunsten des Urlaubers gemacht. Man wirbt mit "niedrigen" Preisen und dann kommen Park- Anlege- Wasser- Betriebskosten dazu, nochmal ca. ein Viertel bis ein Drittel des Mietpreises. Das war auch ein Grund dass ich dieses Jahr bei Black Prince gebucht hab, da kam naemlich ausser der Karte und 40 Pfund Damage Weaver nichts mehr dazu, nichmal Diesel. D.h. ich zahl evtl. bisschen mehr, aber ich muss mir nicht Gedanken machen das jede Betriebsstunde bei nen kleinen Boot wie ner 935 4,50 kostet und ich im Toernplaner Preise fuer Anleger und Wasser vergleichen muss weil ich mich sonst wieder aergern wuerde. Bei den Schleusen gehts in D doch nun auch. Das waere erstmal das eine. Das andere ist, wenn ich in einer Kneipe esse und dort noch den Parkplatz zahlen muss war ich das letzte mal dort, sowas kann man naemlich auch umlegen. Und wenn jemand > 100.000 Euro in einen Steg investiert hat dann ist ihm weder zu helfen noch sonstwas wenn er mit den Kosten nicht klarkommt falls er den Steg fuer sein Geschaeft gebaut hat. Oder wuerdest du beim Baumarkt Parkgebuehren zahlen? Wenn einer Stege mit ner guten Ausstattung baut um die Liegeplaetze dann zu vermieten ist das ja okay, wenns Alternativen gibt. Ein paar Bankmoringplaetze sinds nicht. Jedenfalls nicht aus meiner Sicht als Urlauber.
Das andere Problem ist einfach dass man, wenn man nicht moechte oder das Boot gar nicht ueber Landstromanschluss verfuegt man den Kram trotzdem mit zahlen muss, was natuerlich wiederum nicht heisst dass man, wenn man Strom moechte, diesen umsonst bekaeme :o) Wir haben den Strom auch nicht vermisst, wozu auch?
In Irland ist es nunmal so, jedenfalls ist mir das am Erne aufgefallen, dass man Unmengen Geld in Anleger und Wasser investiert hat welches "kostenlos" ist, das uns z.B. in Lisbellaw bei Carrybridge Boat Co. (spell?) niemand Geld abgenommen hat, dass wir auch bei Emerald lagen, uns die Schlosser dort umsonst auch noch nen Fenderring geschweisst und lackiert haben (ich hab denen nat. trotzdem was gegeben), dass hier immer wieder Leute davon berichten dass man, trotz Schildern auch von ihnen kein Geld wollte. Man sich also einfach als Gast willkommen fuehlt. Hier muss ich den Parkwaechter bezahlen der mir auf den Nerv geht, dafuer wird naemlich wahrscheinlich ein Grossteil der Kohle draufgehen, zumindest die fuer die ersten 5 Boote am Tag, umsonst stellt sich da naemlich auch keiner hin und kassiert. Sorry, Stevie, wenn Boot dann wieder Irland oder wenns mir dieses Jahr in UK gefaellt dann auch dort wieder.
Stell dir doch einfach mal nen deutschen Vermieter vor der dir, weil du 14 Tage faehrst erstmal 5% Rabatt und ein Boot gibt was normal 280 Pfund mehr kostet damit man bisschen mehr Komfort habe, Das sind naemlich nochmal 20%. Und dass dieser Vermieter auch noch den Diesel zahlt und nen kostenlosen Parkplatz hat und nur 40 Pfund und keine 600 Kaution will...(ich weiss dass der Liter Diesel in UK 50 Eurocent kostet und hier 1,25 Euro, aber das ist auch nicht mein Problem, sondern derer die sich drum sorgen wollen dass Touris eben nicht nach Irland/England gehen, sondern hier bleiben.) Deshalb zahl ich auch gerne ne Mark mehr, weil mir einfach das drumherum dann egal sein kann. Ich will Urlaub machen, und da will ich nicht hinterum alle Kosten tragen muessen die aus verschiedenen Gruenden verschwiegen werden. Mag sein dass da viele anders denken, aber mir ist das nichts unbedingt.
Das mit der Berufschiffahrt waere irgendwo einleuchtend wenn es ne Einweisung a'la Emerald in Irland gaebe, aber ich denk wenn man hier schon sonen Terz um den Charterschein macht dann koennte man das den Leuten auch noch erklaeren. Und wenns um das Koennen geht, an sonem Kahn vorbeizukommen dann sollte man bedenken dass ich ueberall in Deutschland ohne Fuehrerschein fahren darf wenn nur ein Fuehrerscheininhaber an Bord ist. btw. gehts in Holland auch. Ich halt das einfach fuer Regelungswut und Beschuetzerdenken. Fuer auslaendische Touris mag ja sowas als Teil deutscher Folklore interessant sein, ich brauchs nich auch noch im Urlaub.
Ich will einfach nur sagen dass _mir persoenlich_ das Umfeld nicht unbedingt zusagt. Ich will weder dir oder irgendjemandem anderen ausreden in Deutschland Boot zu fahren. Das war einfach meine subjektive Meinung, die sich aber immer mehr verstaerkt hat je mehr ich mich mit dem Thema befasst hab. Ich waer ja auch beinahe gefahren, wenn mir nicht die Starrkoepfigkeit mancher Leute auf den Nerv gegangen waere die von mir Flexibilitaet verlangen, sich selber aber nicht bewegen wollen (das Angebot war ja wohl ein Witz, aber das gehoert auch nicht hier her). Dass die Leute so ziemlich genau das Angebot welches ich vorgeschlagen hatte ne Woche spaeter auf der Webseite hatten weil sie ihre Kaehne nicht losbekommen haben sagt dann auch alles ueber diese Firma. Jedenfalls auch wieder subjektiv aus meiner Sicht. Dass du dich wirklich nach Kraeften bemueht hast irgendwas zu erreichen und bei der ganzen Sache ausser Aerger und Kosten nichts hattest, das tut mir heute noch leid. Und wenn du mir dann von deinen Erfahrungen mit den Iren berichtest, die sich wirklich bemuehen den Kunden zufrieden zu stellen, nat. auch gegen einen angemessenen Preis, dann bestaetigt das meine derzeitige Meinung ueber Urlaub mit dem Boot in Brandenburg/Mecklenburg vs. Irland nur noch.
Viele Gruesse
Steve
ukmueller:
Oieujeu Smo, bist aber ganz schoen sauer auf die Brandenburger.
Is nu mal so in der freien Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage werden es schon regulieren. Wenn der eine zu teuer ist oder unfreundlich gehn wir halt nur einmal hin.
Aber im Grundton hast Du schon recht, Irland ist in allem lockerer. Aber auch diese Vermieter werden das verlangen was Sie bekommen koennen, ist halt keine Sozialeinrichtung (und im Grunde doch ein ziemlicher Luxus)
Das gute fuer uns als Kunden (sorry, Pike) ist es dass in den letzten Jahren die Kapazitaet an Booten wohl angestiegen zu sein scheint und vor allem die neueren Vermieter aus dem Norden eine bis dato nicht gekannte Qualitaet an Booten zu sehr kompetitiven Preisen auf den Markt gebracht haben. Macht sich bei den Preisen ueberall bemerkbar (siehe Sonderangebote) und dann auch bei der Behandlung des Kunden.
Fuer mich ist die Behandlung sehr wichtig. Preis, Boot und Standort kennt man vor dem Urlaub und entscheidet sich. Wird man dann jedoch unfreundlich behandelt war's eine einmalige Beziehung, wir haben ja alle die dicken Kataloge mit den vielen Moeglichkeiten.
gruss
Uve
Stevie:
Hi Smo,
ich mag jetzt nicht auf alle deine Punkte eingehen, da kommen wir sowieso nicht auf einen Nenner ;) (macht nix, auch unterschiedliche Meinungen sind völlig ok). Trotzdem ein paar kleine Anmerkungen zu einzelnen Punkten:
Diesel vs. Betriebsstunden: 4 Liter x 0,85 cent x 30 Betriebsstunden = 102 Euro, 30 Betriebsstunden x 4,50 Euro = 130,50 Euro. Sorry, aber das hätte keinerlei Auswirkung auf meine Urlaubsentscheidung. In Deutschland geht die Rechnung erst Recht nicht auf, weil Bootsdiesel nicht steuerbegünstigt ist (in Irland bald auch nicht mehr) und deutlich über 1 Euro/Liter kostet.
Restaurants mit kostenpflichtigen Parkplätze für Gäste finde ich auch nicht ok, da sollte die "Parkgebühr" beim Restaurantbesuch angerechnet werden. Aber wie Uve schon schrieb: Angebot und Nachfrage regeln das offensichtlich.
Zu deinem Beispiel mit dem englischen Vermieter: Eine solche Preispolitik würde ich so betrachten: a) Entweder veräppelt der Vermieter mit den Normalpreisen seine Kunden, damit er dicke Rabatte geben kann. b) Er hat es nötig, weil kaum jemand seine Boote haben will. c) Er hat es nicht nötig, weil er genug Geld hat. d) Du fährst in der absoluten Nebensaison . Sorry, aber das Prinzip von Angebot und Nachfrage gilt auch in GB.
Natürlich ist Irland viel lockerer als D und momentan kann man noch überall für lau anlegen, Wasser tanken und seinen Müll entsorgen. Aber warte mal noch 5 Jahre weiter, dann wird sich auch Ireland dem europäischen Standard angepasst haben. Die Iren haben in den letzten Jahren in Sachen Geld verdienen mächtig dazugelernt und ich denke wir haben noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht...
Gruß Stevie
Pike:
Ich will mich nicht weiter zu den (vielen) Details in diesem Thread äußern, da wurde schon genug gesagt. Was mich aber etwas stört, sind die Zahlen zu den Zuschüssen bzw was pro Kopf an die EU geht bzw von der EU kommt. Die von smo genannten Zahlen sind aus der Vergangenheit, die EU-Zuschüsse im Tourismus sind vor mehreren Jahren ausgelaufen. Auf der anderen Seite hat gerade Meck/Pomm jede Menge ERDF-Zuschüsse bekommen (nur eben daß dort keine Riesenschilder rumstehen die eben diese Tatsache verkünden - wie in Irland) und viele Hafenanlagen und die Infrastruktur wären heute ohne diese Zuschüsse nicht so wie sie sich jetzt darstellen.
Das Thema Anlegegebühren wurde auch hier im Forum schon mehrfach diskutiert - und auch in Irland wird es regelmäßig wieder hochgekocht. Aus meiner Sicht gibt es keinerlei Veranlassung warum eine Übernachtung an einem privaten Steg kostenlos sein sollte, denn eine private Hafenanlage ist - wie der Name sagt - privat finanziert, egal ob es dafür Zuschüsse gab oder nicht. Denn diese Zuschüsse gibt es auch nicht für lau, sondern nur wenn man jede Menge privates Kapital einbringt und dazu bereit ist ein großes privates finanzielles Risiko zu tragen. Übrigens sind diese Zuschüsse voll zurückzuzahlen falls in den ersten 10 Jahren verkauft werden soll oder das Unternehmen hopps geht.
Das gebührenfreie Anlegen in Irland steht auf sehr dünnem Eis, ist im Prinzip eine freiwillige Leistung. Komischerweise fragt keiner danach, was es denn kostet einen Hafen sauberzuhalten - Duschen und Toiletten putzen sich nicht von alleine, der Unterhalt der Stege kostet Geld, von Müllentsorgung etc gar nicht zu reden. Das funktioniert in Irland an den öffentlichen Anlegern oft nur durch freiwillige Leistungen der Bevölkerung der entsprechenden Gemeinden und an privaten Anlegern macht man das nur weil es mehr Geld kosten würde einen hinzustellen, der eine Liegeplatzgebühr kassiert.
... aber natürlich freut es mich wenn jemand kräftig über MeckPomm schimpft ;D
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