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Autor Thema: Oel- und Filterkontrollen  (Gelesen 19036 mal)

Offline ukmueller

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Oel- und Filterkontrollen
« am: 23.10.2005, 22:49 »
hi y'all,
Ich entnehme verschiedenen Eintraegen, dass einige Vermieter zur taeglichen Kontrolle auffordern.

Mir haben bislang (ausser einem) alle Vermieter (Tara, Crown Blue, Silver Line, ESL) entweder den Maschinenraum garnicht gezeigt oder gesagt ich soll mir um Oel, etc keine Sorgen machen.   Wa sind Eure Erfahrungen hierbei?

Bei der Ausnahme, 1980,Sorry, 1990, ein nagelnaues hollaendisches Stahlboot vom Grand Canal (Lowtown Cruisers) war ich dann heilfroh, dass ich jeden Tag mal die Luke aufgemacht habe. Da war naemlich zu meinem Schock am 4. Morgen ca. 50 cm Wasser in der Bilge. Soviel Wasser in der Bilge kann sehr schnell ein Boot zum Kentern bringen wenn sich das Gewicht verlagert. Ich war mit Frau und 3 Kindern auf dem Boot, das haette so schnell gehen koennen das keiner aus der Kabine rausgekommen waeren.

Das Boot wurde bei CC in Carrick aus dem Wasser geholt, es war eine undichte Wellenpackung. Kleines Problem, potentiell fatale Folgen.

Die Moral von der Geschicht:  Ob der Vermieter es empfiehlt oder nicht, regelmaessig mal nachschaun ob noch alles da ist, kein Oel oder Wasser rumspritzt, nichts qualmt, usw.

Gruss,
Uve


« Letzte Änderung: 24.10.2005, 01:24 von ukmueller »
....and may I die in Ireland.

Offline bennyberentzen

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #1 am: 23.10.2005, 23:02 »
Hallo Uve,

das letzte mal bin ich vor gut 10 Jahren von einem Vermieter (Crown Blue) aufgefordert worden jeden Morgen den Filter zu reinigen. Gleichzeitig wurde auch noch eine tägliche Kontrolle des Motoröls gefordert. Seitdem war ich ein bis zwei mal im Jahr mit verschiedenen Vermietern unterwegs, ohne daß ich je wieder auch nur darauf hingewiesen wurde, daß es einen Filter gibt.
Das Problem mit der BIlge verstehe ich allerdings nicht ganz. Normalerweise läuft doch die Bilgenpumpe auf Automatik. Spätestens dann, wenn die Pumpe häufiger und länger als gewohnt läuft, ist dies ein untrügliches Zeichen, daß irgendwo Wasser eindringt, ohne daß man dafür eine Luke öffnen muß.
Mitr ist auch erst ein Fall bekannt geworden, wo jemand die Bilgenpumpe abgestellt hat, weil sie so oft lief und ihm im Schlaf gestört hat. :o Das Ergebnis kann sich wohl jeder vorstellen. Nur gut, daß er sich gerade beim Bankmooring in seichten Gewässern befand.
Grundsätzlich denke ich, daß eine tägliche Kontrolle von Oel und Filter nicht notwendig ist, wenn man Augen und Ohren offenhält.

Viele Grüße

Andreas
 
« Letzte Änderung: 23.10.2005, 23:03 von bennyberentzen »
Und wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Hafen her.

Offline bádoir

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #2 am: 23.10.2005, 23:25 »
Hi Uve!

50 cm Wasser in der Bilge sind noch nicht der Garant für den Untergang 8) Da stell mal deine Alpträume ein!

Aber die Elektrik freut sich gar nicht darüber, und normal ist das durchausgarnicht.

Die von dir (noch) etwas skeptisch betrachteten Kanalboote verlangen in diesem Fall in paar Umdrehungen am Stern Greaser, und der Laden paßt  :)

Ganz grundsätzlich sollte aber jeder, der auf einem Schiff unterwegs ist, etwas technisches Gefühl haben und regelmäßig  in den Motorraum schauen. Dann würde ihm auch auffallen, wenn das Weed - Filter nicht ganz dicht zugeschraubt ist, bevor er das Seeventil wieder öffnet..... (weil du dich über den MHM-ban gewundert hast,   aber die werden auch ihre Gründe dafür haben. Pisa.?.................. Lassen wir´s)

Gute Nacht, oder Guten Morgen, oder wie auch immer man jetzt in MASS sagt :D-

auf jeden Fall:

Viele Grüße!

bádoir
« Letzte Änderung: 23.10.2005, 23:45 von bádoir »

Offline ukmueller

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #3 am: 24.10.2005, 00:22 »
50 cm Wasser in der Bilge sind noch nicht der Garant für den Untergang  Da stell mal deine Alpträume ein!

Hi Badoir, ich erlaub mir mal Deine Meinung durch Fakten etwas zu bereichern:  Rechne Dir bitte mal schaetzungsweise aus von welchem Gewicht wir hier reden:  10m laenge, 3,20m Breite mal 50 cm Tiefe. Ok, die Bilge geht nicht die ganze Laenge aber Du wirst zugeben dass hier ganz schnell etliche Tonnen zusammenkommen.

Jetzt bist Du auf dem Wasser. Wind und Wellen (oder die Kraegung des Bootes beim Kurswechsel) neigen das Boot in 5 Grad Schlagseite nach Backbord. Normalerweise kein Problem aber jetzt kommt es nicht wieder zurueck, das Wasser bleibt da. Naechste Welle drueckt das Boot wieder 5 Grad nach Backbord, sind jetzt schon 10 Grad, usw. Bei 45 Grad wird's brenzlig, rette sich wer kann.

Ich weiss wovon ich spreche, war mal mein Beruf. Die meisten Schiffsuntergaenge haben was mit Gewichtsverlagerung zu tun.

Hab trotzdem keine Alptraeume davon (mag die Alpen, night mares oder Albtraeume manchmal schon  ;)aber Fluessigkeiten an Bord gehoeren in geschlossene, stabilitaetskontrollierte Behaelter.  Oder Flaschen. ;D

gruss,
Uve
« Letzte Änderung: 24.10.2005, 02:07 von ukmueller »
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Offline bádoir

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #4 am: 24.10.2005, 06:39 »
Hallo Uve!

Vorneweg: 50 cm Pegel in der Bilge sind unerfreulich.

Also rechnen wir mal:

Im untersten Bereich hat der Motorraum vielleicht 4 Quadratmeter, das macht dann 2 Tonnen aus. Das kann, wie du ganz richtig schreibst, bei festem Ladegut verhängnisvoll sein. Bei Flüssigkeiten hängt das aber wohl ab, mit welcher Frequenz sich das Schiff bewegt, und mit welcher das Wasser in der Bilge schwappt. Zugegebenermaßen, wenn sich die ganze Familie Murphy versammelt hat, kann sich das auch verstärken. Ich denke mal, daß sich vorher die Elektrik unter großer Hitzeentwicklung verabschiedet.

Praktisch habe ich es noch nicht ausprobiert, kann sein, daß ich auch falsch liege.

Viele Grüße vom trockenen Land

bádoir

PS.: Du hast dich an anderer Stelle mal sehr ablehnend zur deutschen Rechtschreibreform geäußert. Mit AlPtraum wollte ich dir eine kleine Freude bereiten ;D


Offline ukmueller

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #5 am: 24.10.2005, 18:26 »
Hallo Gerhard,

schreibt  man das jetz wirklich Alptraum?  Dann entschuldige ich mich fuer meine Frechheit Dich aus der sprachlichen Diaspora korrigieren zu wollen.

Freifliessenden Wasser in einem Boot kann tatsaechlich ganz schnell problematisch werden. Wenn das Wasser auf eine Seite gedrueckt wird neigt sich das Schiff entsprechend zur Seite und hat keinen Grund sich wieder aufzurichten. Das ist dann die neue Nullposition vor der naechsten Welle und so legt es sich immer mehr zur Seite bis es absaeuft.
Du hattest mal ein gutes Beispiel wie das Wasser zwischen Wehren und Schleusen vor und zurueckschwappt . Stell Dir mal vor dieser Abschnitt waere auf halbem Weg auf einer Achse gelagert. Wasser schwappt vor, das Gewicht drueckt vorne runter, Wasser kann jetzt nichtmehr zurueckschwappen, usw.

Ich hatte damals jedenfalls genug Respekt vor dieser Dynamik, dass ich meine Familie hab aussteigen lassen als ich von der Stadtmauer in Carrick das kurze Stueck zum Carrick Craft Boatyard verholt hab.

gruss
Uve
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Offline Inga

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #6 am: 24.10.2005, 19:01 »
Hi,
wir waren bisher mit Waveline unterwegs (viermal) und mussten jedesmal Mr. Perkins kontrollieren, d. h. zwei Filter, einmal Wasser und einmal Öl. Wasser musste auch nachgefüllt werden. Öl haben wir auch als Ersatz dabei, mussten wir aber bisher nie nachfüllen.
Bei der Einweisung wird man auf diese täglich zu machenden Kontrollen aufmerksam gemacht, auch wenn man schon mehrmals mit Waveline unterwegs war.

Gruß
Inga
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Offline Dirk

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #7 am: 24.10.2005, 19:11 »
Hallo Uve,

mit der neuen deutschen Rechtschreibung handeln wir das hier doch recht locker, also mach dir keine Sorgen über den "Traum nach dem man aufschreckt". (Wikipedia)
Manche schrecken ja auch auf wenn sie von den Alpen träumen . ;D ;D ;D

Aber zurück zum Thema, wir kontrollieren auf jeder Fahrt den Motor und ggfs. Filter (sofern sie zugänglich sind).
Diese paar Minuten nach dem ausgiebigen Frühstück haben noch keinem Besatzungsmitglied je geschadet  :D
Irgendwie weiß ich auch immer gern was unter mir so vorgeht.

Gruß
Dirk
« Letzte Änderung: 24.10.2005, 19:22 von Dirk »
Glauben heißt, nicht wissen wollen was wahr ist.

Offline bádoir

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #8 am: 24.10.2005, 19:20 »
Hallo Uve!

Da ich nur einmal (Athy, 2000) Erfahrung mit viel Wasser in der Bilge gemacht habe, und dort im Kanal ja kein Seegang herrscht, kann ich die Destabilisierung des Schiffs nicht beurteilen.
Da glaube  ich dir lieber deine praktischen Erfahrungen.

Verwirrend waren wohl die ...-träume.
Also:

Als du und ich deutsch lernten, hieß es Alpträume

Nach der Schlechtschreibreform, die dir und mir gleich tief unter den Schulterblättern vorbeigeht, soll es nun Albträume heißen

Das war es, ich unter

Hab trotzdem keine Alptraeume davon (mag die Alpen, night mares oder Albtraeume manchmal schon  

verstanden habe. Wer hat jetzt wen verwirrt???

rätselnd, aber regelmäßig in die Bilge schauend,

bádoir

Offline Dirk

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #9 am: 24.10.2005, 19:28 »
Hallo bádoir und Uve,

wenn ihr es ganau wissen wollt, hier http://de.wiktionary.org/wiki/Albtraum steht fast alles dazu.
Auch was denn so ein Alb eigentlich ist  ;)

Dirk
Glauben heißt, nicht wissen wollen was wahr ist.

Offline fewe

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #10 am: 24.10.2005, 20:30 »
Hallo!

Habe mal eine Anfänger-Frage zur Bilge-Pumpe:

Als wir im Juni bei etwas rauherer See den Lough Ree überquerten ging (fast) die ganze Nacht die Bilge-Pumpe. Meine Frage: Wo kommt das Wasser her welches hier abgepumpt wird? Wir hatten keine Ahnung ob das normal ist oder nicht. Für uns stellt sich die Frage die Pumpe abzuschalten oder laufen zu lassen.

Gruss
Werner

Offline Peter

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #11 am: 24.10.2005, 22:47 »
He Freunde,
230 Liter Diesel in der Bilge - da erst kommt Freude auf.
Kein Seemannsgarn - ist uns wirklich mal auf dem Shannon passiert.
Und da hilft keine Bilgepumpe.
Gruß
Peter
Hello Captain

Offline Ingolf

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #12 am: 24.10.2005, 22:57 »
Weia Peter,wie passiert so was :o ?
Gruß......Ingolf
Navigation ist wenn man trotzdem ankommt..........  Ingolf K. Hess
http://ingolfhess.de.tl/

Offline Dirk

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #13 am: 24.10.2005, 23:05 »
Ich will Peter die Antwort nicht vorwegnehmen, aber bei einer Druckbetankung beim Boxenstop mit Fenderwechsel kann schon mal ein Schlauch platzen   ;D
« Letzte Änderung: 24.10.2005, 23:06 von Dirk »
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Offline ukmueller

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Re:Oel- und Filterkontrollen
« Antwort #14 am: 24.10.2005, 23:28 »
Als du und ich deutsch lernten, hieß es Alpträume

Hallo Badoir,
Gruesse aus Alzheim. Nichts fuer ungut.  Da hab ich wohl mehr vergessen als ich je wusste.
Uve
« Letzte Änderung: 24.10.2005, 23:29 von ukmueller »
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