PS: Noch eine Bitte an dich: Schalte doch den Lästermodus ganz einfach aus, wenn du mit mir redest. Es ist nichts Unanständiges, nett zu sein
und macht es verständlicher, was du eigentlich sagen möchtest.
Liebe Tina!
Was verlangst Du von mir?


?
1. ist der Lästermodus fest im Betriebssystem verankert und
2. kann ich mich beruflich genug mit trockenen Veröffentlichungen herumschlagen und
3. würdest Du Dich dann bald benachteiligt fühlen.
Nein, Tina, das möchte ich nicht, außerdem ist es gut zur Abhärtung
bádoir is good for you! 
Aber ich will Dir nicht alle Streicheleinheiten versagen. Du hast recht, Du hast zu Gertie´s einst nur geschrieben:
"Und zu alledem fand ich den Pub äußerst unirisch, .."
OK, man könnte nun nitpicken, ob "unirisch" nicht dasselbe wie touristisch ist, aber die Tatsachen haben wohl diese Diskussion überholt, denn was ich im letzten Jahr an frisch gemauerten Fundamenten dort gesehen habe, läßt Böses ahnen. Der kleine Biergarten am Fluß wurde auch schon dem Keltentiger zum Fraß vorgeworfen. Ich denke, das ist jetzt sowieso zum Vergessen.
So, und jetzt an alle:
Tina schrieb:
Ich habe nichts gegen Pubs, in denen Touris sind, bin doch selber eine , und habe meines Wissens auch nie sowas in dieser Richtung gesagt. Ist es nicht auch mal nett, in gemütlicher Atmoshäre mit anderen Bootstouris zu quatschen?
Das läuft auf die interessante Grundsatzfrage hinaus: Darf ich als Tourist etwas gegen Touristen haben?
Meine Antwort: JA!
Gemach, Leute, und bitte zu Ende lesen: Wollte ich unter Hunderten von Touris aufgereiht am Strand auf der reservierten Liege vor mich hinvegetieren, würde ich nach Mallorca, Ibiza, Rimini usw. fliegen. Ich will das nicht, also verbringe ich zu einem mehrfachen Preis meinen Urlaub auf dem Wasser in Irland. Natürlich würde die irische Tourismuswirtschaft mit mir allein nicht leben können

Aber ich gehe davon aus, hier den eher engagierten Touristentyp (wie auch in diesem Forum) vorzufinden, der sich für Land und Leute interessiert. Und mit denen mag ich genauso (wie auch in diesem Forum) ein paar Worte wechseln. Interessant ist für mich aber auch die bunte Mischung der Nationen; wo eine vorherrscht, tut das nie gut.
Dort, wo am Ende der Livemusik die irische Nationalhymne gespielt wird, und dann ein paar Leute mit "Einigkeit und Recht und Freiheit" losgrölen, ist der Abend für mich erledigt.
Überhaupt scheint es im deutschsprachigen Raum einige Gegenden zu geben, in denen die Leute, möglicherweise durch einen genetischen Defekt, alle schwerhörig sind. Anders kann ich mir die penetrante Lautstärke solcher Zeitgenossen nicht erkären. Nur die Schweizer scheinen hier generell eine Ausnahme darzustellen; vielleicht hängt das mit der frühzeitigen Erfindung des Alphorns zusammen
Ich kann mir einfach nicht erklären, warum man in einem Supermarkt über mehrere Regalreihen hinweg laut plärrend seine Entdeckung kundtun muß, daß dieses und jenes hier 1 cent billiger ist. Da dieser Touristentyp ja immer im großen Pulk unterwegs sein muß, ist er besonders auffällig. Penetrant wird es dann im Pub, wo man ungewollt von 2-Meter-Hechten erfährt und von dem tollkühnen Unterfangen, Loch Marrave bei Windstärke 3 zu durchqueren.
Das sind die Dinge, bei denen meine Speiseröhre auf Umkehrschub schaltet.
Was das Ursprungsthema anbetrifft, hat für meine Begriffe Lutz das Ganze gut auf den Punkt gebracht. Es ist ganz einfach die Kunst, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
Beispiel: Nicht geteert und gefedert hätte ich den Geheimtipp eines Pubs preisgegeben, das, obwohl direkt an einem großen Hafen gelegen, meiner Idealvorstellung sehr nahe kam: Rund um den Kamin (nein, kein gasbetriebener!) trafen sich Einheimische und musizierten, dann und wann machten auch gerade Angereiste mit und spielten etwas aus ihren Herkunftsländern. All das war großartig, bis das Pub auf "pflegeleicht" umgebaut wurde, und solche Aktivitäten des Nettogewinns wegen unerwünscht wurden. Nun dürft ihr auch den Namen wissen: Spinnaker, Dún Laoghaire.
Zweifellos ist es abseits der Touristenströme leichter, einen schönen Livemusikabend zu erleben.
Im Prinzip ist richtig, was Stevie schreibt:
Ansonsten: Wer Irish Folk hören will, sollte gerade die von Touristen geprägten Kneipen aufsuchen. Diese Musikrichtung ist in Irland nämlich zur Zeit etwas "out" und bei den Einheimischen nicht gerade auf Platz 1 der Beliebtheit.
Aber was ist schon dabei? Für meinen Teil zumindest möchte ich im Urlaub nicht der Vergangenheit hinterherlaufen, sondern für 2 oder 3 Wochen am irischen Leben teilnehmen- und da gehört Rockmusik halt auch dazu. Traditionelles wird in Irland deswegen so schnell nicht aussterben; zur Not habe ich auch noch über 300 irische Cds daheim. Also, was soll´s? Und die allerschönsten Irish sessions habe ich ohnehin in den "wee days" zwischen Weihnachten und Neujahr erlebt.
Meine irisch-entspannte Meinung zum Thema.
bádoir
PS @ Lutz
Was Dich vielleicht interessiert: Die Bücherliste habe ich nicht vergessen, sie wächst und gedeiht
Was Dich vielleicht nicht interessiert:
...wie mit der Erfahrung z. B. mit Helge Schneider, entweder, man kann sich von vornherein und generell darüber totlachen und es gut finden, oder man findet es völlig daneben, es gibt nix dazwischen,....
Vor die Alternative gestellt, würde ich erstes eindeutig bevorzugen, doch ziehe ich dem Spontanableben die Betätigung des 13. Programmknopfes an meinem Fernseher vor. Da steht OFF drauf.
