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Anzahl der Skipper
docstra:
Hallo, wer darf denn ein Hausboot alles fahren?
Wir haben ein Boot auf der Mecklenb. Seenplatte gebucht. Die Einweisung / Charterschein kostet 75 Euro. Ein Skipper (der, der das Boot gebucht hat) bekommt den Charterschein auf seinen Namen ausgestellt.
Laut Charterfirma darf nur der eine Skipper fahren, dessen Name auf dem Charterschein steht.
Es könnten auch andere den Charterschein machen, allerdings müssten die dann auch 75 Euro bezahlen.
Ein Mitarbeiter einer anderen Firma sagte mir, es ist egal, wer das Boot von der Crew steuert, nur der wo eingetragen ist, der hält seinen Kopf hin, falls was passiert.
Wie ist es korrekterweise? Wie handhabt Ihr das?
Danke und schöne Grüße
docstra
Pike:
Hmmmm, €75 pro Einweisung ... coooool - da würden wir endlich 'mal Geld verdienen ;D
Rechtlich ist es in D so daß dieser Charterschein eine Art temporärer Führerschein ist. Wer ohne denselben fährt, führt ein Boot ohne gültige Fahrerlaubnis. Und über Haftungsfragen will ich nicht weiter nachdenken ::)
Ganz einfach: komm nach Irland, da gibt's die Einweisung für lau und jeder darf fahren :)
paolo:
Hi,
das ist doch noch ein wenig anders.
Der Schiffsführer muss vor Fahrtantritt bestimmt werden, das ist in eurem Fall der Charterscheininhaber, der auch eingewiesen wurde.
Neben dem Schiffsführer sollte aber noch mindestens eine weitere Person an Bord sein, die ihn ersetzen kann, denn alle wichtigen Manöver sollten auch ohne den Skipper sicher durchgeführt werden können.
Es gibt aber auch andere Situationen, in denen der Schiffsführer nicht unbedingt 'ersetzt' werden muss, aber trotzdem das Ruder an eine andere Person übergibt. Schließlich muss der Gute auch mal pinkeln oder ähnliches. Diese Person muss mindestens 16 Jahre alt und geeignet sein. Die Verantwortung für das Boot trägt aber nach wie vor der Schiffsführer, auch wenn er eine längere Sitzung hält oder auch anderweitig beschäftigt ist.
In eurem Fall denke ich, dass die 75 Euro pro Person reine Geldschneiderei ist. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass alle anderen Mitfahrer bei der Einweisung gar nicht zuhören oder gar anwesend sein dürfen, da sie ja ansonsten auch eingewiesen würden und zahlen müssten.
Das ist aber Käse, denn der Vercharterer ist sogar verpflichtet, eine ordnungsgemäße und ausreichende Einweisung vorzunehmen. Und hierzu gehört nicht nur das Bedienen des Ruders, sondern auch eine ganze Reihe von Manövern (anlegen, ablegen, schleusen, etc.), die der Schiffsführer - sofern er nicht ein alter Crack ist - gar nicht allein durchführen kann. Ich kenne es auch nur, dass sich ein Vercharterer die Einweisung der Crew seitens des Schiffsführers schriftlich bestätigen lässt.
Ansonsten aber: viel Spaß beim Törn in MeckPomm
paolo
Flieger:
75 Euro für ne Einweisungsfahrt finde ich auch echt heavy, vor allem, weil sie - wie schon erwähnt - auch im Interesse des Vercharterers stattfindet.
Mein Tip: Für jeden, der beabsichtigt, öfter mal nen Bootsurlaub zu machen, empfiehlt sich nach meiner Erfahrung ein Bootsführerschein (Binnen reicht für den Anfang aus). Der kostet 150 Euro und man lernt (fast) alles, was man wissen sollte. Und dazu gehört ein bißchen mehr als nur ne Runde im Hafen drehen und Ab- und Anlegen.
Vor allem in D ist zum Teil echt action, nicht zuletzt durch die Berufsschiffahrt. Da kann man zT. echt ins Schwitzen kommen. Bei meinem letzten Törn durch Berlin zB. habe ich auch auf einmal quer im Landwehrkanal gelegen, als plötzlich in einer Kurve ein Fahrgastschiff in voller Fahrt vor mir auftauchte...
Nach meiner Meinung ist in diesen Revieren, auch in Meck-Pomm, Grundwissen auch über Seezeichen und zB. den Umgang mit Karten notwendig. Außerdem können ein paar seemännische Fähigkeiten (Knoten, Technik, Manöver) bestimmt auch nicht schaden.
Und in Anbetracht der Tatsache, dass auch in D regelmäßig zwischen 600 und 1500 Euro Kaution fällig sind, sind 150,- für den Bootsführerschein gut angelegtes Geld.
Rechtlich ist aus meiner Sicht den Ausführungen von Paolo nichts hinzuzufügen.
Auch von mir im Übrigen: viel Spaß in Meck-Pomm!
Norbert V:
Hallo zusammen,
je nach Vermieter werden in MeckPom bis zu 100,-- Euronen für den Charterschein verlangt.
Speziell die priv. Vermieter verlangen Geld, Locaboot in Fürstenberg z.B. hatte vor 2 Jahren noch keine Gebühren dafür.
Auch unterschiedlich je nach Vermieter erlaubt dieser das führen des Bootes durch andere.
Aber Achtung auch mit dem Charterschein darf man nicht überall fahren.
Wir wurden jetzt im April auf der Havel-Oder-Wasserstraße (die gehört zu den verbotenen Gewässern) von der WP überprüft.
Im übrigen empfiehlt es sich, wie Flieger schreibt, auf jeden Fall den Bootsführerschein zu machen.
Viel Spass in MeckPom
Norbert V
(im übrigen auf unserer HP könnt Ihr einen Bericht von vor 2 Jahren lesen, und demnächst werde ich dort auch den Bericht von diesem Jahr einstellen)
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