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Autor Thema: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?  (Gelesen 57836 mal)

Offline Rüdiger Steinacher

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #15 am: 26.08.2007, 06:53 »
Hallo Herr Steinacher,

Wenn Sie dann aber schreiben, dass man ab Marker 57A1 in Sicherheit ist, was gilt denn nun? Denn CC ist doch dann schon in der sicheren Zone, oder hab ich das falsch verstanden?
Wir wollen im kommenden April vielleicht auch wieder mit CC, aber ab Tully Bay, fahren, insofern interessiert mich das sehr.

Gruß
Martina



Liebe Martina,
Es kommt auf die Bootsgröße an. Wir haben schon  Carlow‘s gesehen die auf Nordkurs nicht in der Lage waren die CC Basis anzulaufen. Auch der Kurs der von Stevie beschrieben wurde ist mit kleineren Booten problematisch. Dies gilt bei starkem NW mit White Horses. Ab der Linie Rossigh-Inishmacsaint ist es immer problematisch.  Die Linie wurde jetzt auf einige Karten nach Norden verschoben, vermutlich eben wegen CC.
Mit Booten von 37 Fuß oder mehr  ist man bei Westwind auf Südkurs ab 57A1 in Sicherheit. Ich habe dort wirklich viele Kurse getestet und in meine Karte eingezeichnet.  Es gilt generell, bei White Horses sollte man nicht mehr fahren. LG RJS

KarlHwrede

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #16 am: 26.08.2007, 13:03 »


Es gilt generell, bei White Horses sollte man nicht mehr fahren. LG RJS


Hallo Herr Steinacher,
was sind  "white Horses" ? Ich habe dort noch nie weisse Pferde gesehen, nur die weissen Navigationssteine.


Hallo Martina,

seit wir bei AGV buchen haben wir eigentlich jedes Jahr auf dem Rückweg viel West bis Nordwest-Wind, das heist wir haben auf unserem Rückweg dann den vollen Wellengang wenn wir an Karney Island vorbei sind. Im ersten Jahr sind wir zurück erst nach Tully Castle (anschauen !!!) gefahren, da hat man gar nichts gemerkt davon, das es windig ist. Als wir dann aber von dort aus rüber sind nach AGV hat es uns natürlich voll erwischt, die ganze Zeit den Wind von hinten, war ganz schön schüttelig. Ich denke mal, das für den Erne-Bereich die Seite, auf der die Tully-Bay liegt die vom Wind her bessere ist da, wenn der Wind von Nord oder Ost kommt er die Wellen nicht so stark aufbauen kann.

Aber letztendlich denke ich, ist doch jeder einigermassen vernünftig und wenn er merkt, das es zu hart wird, dreht er um oder fährt gar nicht erst in die Richtung. Wir sind doch in Irland um Urlaub zu machen und nicht um auszutesten, wo unsere Grenzen liegen.

Dazu fällt mir ein, was Mickey mir mal sagte, als ich sah das eine Inver-Queen bei starkem Wind auslief und ihn fragte, ob die Boote es aushalten bei dem starkem Wind.

Er sagte nur kurz und knapp : Die Boote halten es aus.

Nun gut, die Queen kam unbeschädigt zurück, aber der Skipper wurde von seinen Mitreisenden keines Wortes mehr gewürdigt :-)

Gruss

Karl-Heinz

P.S.
Lass es einfach auf dich zukommen

Offline Tina

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #17 am: 26.08.2007, 13:10 »
Hallo,

jeder See ist natürlich ab einer höheren Windstärke gefährlich und man sollte dann lieber nicht fahren. Und jeder See hat auch seine eigenen Stellen, die bei bestimmten Windrichtungen und Wetterverhältnissen schwierig werden können.

Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den Seen. "Indeed the north and west coasts of Ireland are two of the windiest areas in Europe" http://www.met.ie/climate/wind.asp und der 29 km lange und 16 km breite Lower liegt halt im diesem Bereich von Irland. Lough Ree liegt mehr im Binnenland und hat auch zahlreichere schützende Inseln, der Lower Lough Erne hingegen ist offener mit sehr weiten Wasserflächen. Aber auch den Ree haben wir schon sehr unfreundlich erlebt. Wo es wann ungemütlich werden kann, hängt ganz von der Windrichtung ab. Da ist es schwierig, allgemein was sagen. Die Bootsvermieter am Lower kennen "ihren" See meistens ziemlich genau und sind sehr hilfreich. Im Zweifelsfall einfach anrufen.

Das mit der roten Linie ist so eine Sache. Wir haben mal eine Besatzung einer Town Star getroffen, die es nicht geschafft hat, von Süden kommend um die Landspitze bei Manor House herum zur Marina zu fahren. Sie haben es vorgezogen, in den Lough Ree Yacht Club einzulaufen. Es gibt Wetterlagen mit Windrichtungen, da wirkt der südliche Bereich des Lower wie ein Schlauch, wo sich die aufgebauten Wellen des "Broad Lough" aufgeschaukelt reinpressen. Da kann man selbst bei Devenish schon ungemütlich liegen. Wir haben auch schon mehrmals "White Horses" am Außenanleger von Manor House gehabt.

2003 sind wir mal vor dem ersten Morgenkaffee wegen einer ungünstigen Windvorhersage am letzten Tag bei noch moderatem Wind von Richtung Devenish zur Tully Bay gefahren (damals Erincurrach). Um 12 Uhr kam ein 35-Fuß-Boot aus Enniskillen und die Wellen waren so stark, dass Sie den Kurs südlich von Rabbit Island nicht nehmen konnten. Also mussten sie weiter mehrfach Richtung Tully Castle kreuzen, um einlaufen zu können. Wir wollten nachmittags noch mal zum Tully Castle, aber mit dem kleinen Boot (Typ wie die Silver Stream) war es uns zu heftig, obwohl es gerade mal nur um die Ecke ist. Selbst abends ließen Wind und Wellen nicht nach und am letzten Morgen waren die Bedingungen immer noch so.

Gruß Tina
« Letzte Änderung: 26.08.2007, 13:15 von Tina »
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Offline bádoir

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #18 am: 26.08.2007, 13:12 »
Hallo Skipper(innen),

Ich verstehe ja, daß man sich in der urlaubslosen Zeit gerne mit dem Objekt seiner Träume beschäftigt, und ich mache nach Kräften mit.  ;)

Aber wir sollten uns bei all der Diskussion auch bewußt sein, daß es keine Linie gibt, vor der man sich um nichts kümmern muß und jenseits derer alles gefährlich wird. Sogar nach  meiner ersten Fahrt über Loch Garadice, wahrlich kein typischer Standort für einen Seenotrettungskreuzer, habe ich schon Geschirr in handlichen Stücken zusammengesammelt. Vor anerkannt windigeren Stellen hätte ich natürlich ordnungsgemäß gestaut.

Hilfreicher, aber unübersichticher, wäre eine flächige Warnfärung am Erne, die sich von einem zarten Rosa-Ton auf Höhe Gublusk Point allmählich zu einem tiefen Rot im Broad Loch wandelt.

Eine Möglichkeit wäre vielleicht, wenigstens zwei Linien einzuführen:

Jenseits der alten Linie über Goat/Owl Island: Warnstufe 1.

Dann könnte man eine neue Linie von Hare Island (vor Boa) senkrecht nach Süden bis auf Höhe des White Cairn auf Inishmakill ziehen, dort ein Ausbauchung nach Osten machen lassen und dann nach Westen nach Heron Island bei (Tully Castle) führen. Darüber hinaus wäre dann Warnstufe 2.

Nicht ganz nebenbei: Eine klare Linie sollte es immer geben, aber die ist im Kopf und sagt einem, wann es Zeit ist, umzukehren. Und um das beurteilen zu können, sollte man sich langsam herantasten und schon ein bißchen mit der Schiffahrt beschäftigt haben.

Grüße und viel Spaß bei weiteren „Kartenspielen“ (bin auch gerade dabei  :) )

bádoir
« Letzte Änderung: 26.08.2007, 13:21 von bádoir »

Offline Tina

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #19 am: 26.08.2007, 14:34 »
Hilfreicher, aber unübersichticher, wäre eine flächige Warnfärung am Erne, die sich von einem zarten Rosa-Ton auf Höhe Gublusk Point allmählich zu einem tiefen Rot im Broad Loch wandelt.

Ne ne, badoir, ich denke mal die Farbe des Wassers auf den Karten sollte schon so blau bleiben, wie die, die Panta Rhei jetzt genießt. Wahrscheinlich kommt er zurück, und sagt dann, dass er gar nicht versteht, was wir hier besprechen.  ;) Er hat momentan Windstärke 2-3  ;D
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Offline bádoir

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #20 am: 26.08.2007, 15:40 »
Zitat
ich denke mal die Farbe des Wassers auf den Karten sollte schon so blau bleiben.....

war ja nur ein Gedankenspiel  ;)

Die Farbe Rot ist ja schon reserviert (Loch Derg)

bádoir






Offline Inga

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #21 am: 26.08.2007, 17:51 »

Das mit der roten Linie ist so eine Sache. Wir haben mal eine Besatzung einer Town Star getroffen, die es nicht geschafft hat, von Süden kommend um die Landspitze bei Manor House herum zur Marina zu fahren. Sie haben es vorgezogen, in den Lough Ree Yacht Club einzulaufen. Es gibt Wetterlagen mit Windrichtungen, da wirkt der südliche Bereich des Lower wie ein Schlauch, wo sich die aufgebauten Wellen des "Broad Lough" aufgeschaukelt reinpressen. Da kann man selbst bei Devenish schon ungemütlich liegen. Wir haben auch schon mehrmals "White Horses" am Außenanleger von Manor House gehabt.


Gruß Tina


Hallo Tina,
war die Besatzung der Town Star mit samt des Schiffes in diesem Jahrhundert schon fähig zu beamen? Oder wie gelangten sie an dem gleichen Tag von Manor House in den Lough Ree Yacht Club?  ;)


Hallo Herr Steinacher,
was sind  "white Horses" ? Ich habe dort noch nie weisse Pferde gesehen, nur die weissen Navigationssteine.

Gruss

Karl-Heinz


Hallo Karl-Heinz,
falls der Kommentar ernst von Dir gemeint war, White Horses sind die weißen Schaumkronen auf den Wellen.


Gruß
Inga
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Offline Tina

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #22 am: 26.08.2007, 18:09 »
Hallo Tina,
war die Besatzung der Town Star mit samt des Schiffes in diesem Jahrhundert schon fähig zu beamen? Oder wie gelangten sie an dem gleichen Tag von Manor House in den Lough Ree Yacht Club?  ;)

Hallo Inga,

ne beamen konnten sie nu wirklich nicht. Danke für den Hinweis. Es war der Lough Erne Yacht Club. Würde es gerne ändern, aber dann steht dein Beitrag im luftleeren Raum diesbezüglich. Hmm, hättest du mir nicht eine PN als Hinweis schicken können? Was mach ich jetzt?
Womit wir wieder bei der lästigen Frage PN oder Offtopic oder Shreddern wären ....

Gruß Tina
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KarlHwrede

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #23 am: 26.08.2007, 18:53 »
Hallo Karl-Heinz,
falls der Kommentar ernst von Dir gemeint war, White Horses sind die weißen Schaumkronen auf den Wellen.

Es war ernst gemeint, ich konnte mir sowas denken aber war nicht sicher.

Offline Rüdiger Steinacher

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #24 am: 27.08.2007, 07:01 »
Hallo Tina,
war die Besatzung der Town Star mit samt des Schiffes in diesem Jahrhundert schon fähig zu beamen? Oder wie gelangten sie an dem gleichen Tag von Manor House in den Lough Ree Yacht Club?  ;)


Hallo Karl-Heinz,
falls der Kommentar ernst von Dir gemeint war, White Horses sind die weißen Schaumkronen auf den Wellen.


Gruß
Inga



: Lieber Karl Heinz,
Gegenfrage, was sind denn weiße Navigationssteine, die kenne ich noch nicht? Gibt’s die auch am Ammersee? Gruß RJS

Offline UweM

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #25 am: 27.08.2007, 10:10 »
Hallo Zusammen

nach meinen Erfahrungen ist der LLE wirklich unberechenbarer als die Seen im Shannon-Bereich. Die Erklärungen von Stevie erscheinen mir da auch sehr plausibel (das hilft dann zwar auch nicht wenn man schon "im Schlamassel" steckt aber zumindest weiss ich jetzt doch wie er zustande gekommen ist ;D).



Nicht ganz nebenbei: Eine klare Linie sollte es immer geben, aber die ist im Kopf und sagt einem, wann es Zeit ist, umzukehren. Und um das beurteilen zu können, sollte man sich langsam herantasten und schon ein bißchen mit der Schiffahrt beschäftigt haben.



So hatte ich mir das bisher auch gedacht.........
Nur klappt das im LLE eben nicht immer. Wir sind letztes Jahr bei bestem Wetter in Castle Caldwell abgefahren. Als wir auf den See gekommen sind war der Wind natürlich etwas stärker, aber immer noch im absolut "grünen Bereich".
Nachdem wir ca. die Hälfte der Strecke geschafft hatten kamen dann innerhalb von 5 Minuten "wie aus dem Nichts" Wellen bzw. eigentlich mehr richtig gehende Wellentäler auf wie ich sie in Irland noch nicht erlebt habe(die von H. Steinacher angesprochenen "White Horses" sind im Vergleich dazu niedliche Tierchen!!).

Umdrehen war nicht, weil:
der Umkehrpunkt eigentlich schon überschritten war
wir die Wellen dann hauptsächlich von hinten bekommen hätten.

Da gibt es dann nur die eine Lösung(denke ich zumindest ???): Voll Speed und versuchen gegen die Wellen an zu fahren und in Ufernähe zu kommen. Ist dann schon ein seltsames Gefühl, wenn es einen zwischendurch so 30cm vom Sitz abhebt. In Ufernähe wurde es dann deutlich besser.

Im Nachhinein weiss ich eigentlich nicht wie ich das Geschehen hätte umgehen können. Es gab auch keine entsprechenden Wetterwarnungen etc.

Das Boot, eine Noble Duke, hat sich super verhalten - mit einer Mountain Star hätte ich das nicht machen wollen.

Meine Frau war anschliessend so traumatisiert, dass sie ganz spontan geschworen hat niemals mehr über den LLE zu fahren.
Aber der Mensch vergisst/veredrängt ja auch und beim nächste Mal "schaun mer mal"...... ;) ;) ;)

Uwe

PS: Die Strömung Richtung Beleek ist mir eigentlich noch nie wirklich sonderlich oder gar störend aufgefallen....



Offline Rüdiger Steinacher

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #26 am: 28.08.2007, 07:51 »
Hallo Zusammen

nach meinen Erfahrungen ist der LLE wirklich unberechenbarer als die Seen im Shannon-Bereich. Die Erklärungen von Stevie erscheinen mir da auch sehr plausibel (das hilft dann zwar auch nicht wenn man schon "im Schlamassel" steckt aber zumindest weiss ich jetzt doch wie er zustande gekommen ist ;D).



So hatte ich mir das bisher auch gedacht.........
Nur klappt das im LLE eben nicht immer. Wir sind letztes Jahr bei bestem Wetter in Castle Caldwell abgefahren. Als wir auf den See gekommen sind war der Wind natürlich etwas stärker, aber immer noch im absolut "grünen Bereich".
Nachdem wir ca. die Hälfte der Strecke geschafft hatten kamen dann innerhalb von 5 Minuten "wie aus dem Nichts" Wellen bzw. eigentlich mehr richtig gehende Wellentäler auf wie ich sie in Irland noch nicht erlebt habe(die von H. Steinacher angesprochenen "White Horses" sind im Vergleich dazu niedliche Tierchen!!).

Umdrehen war nicht, weil:
der Umkehrpunkt eigentlich schon überschritten war
wir die Wellen dann hauptsächlich von hinten bekommen hätten.

Da gibt es dann nur die eine Lösung(denke ich zumindest ???): Voll Speed und versuchen gegen die Wellen an zu fahren und in Ufernähe zu kommen. Ist dann schon ein seltsames Gefühl, wenn es einen zwischendurch so 30cm vom Sitz abhebt. In Ufernähe wurde es dann deutlich besser.

Im Nachhinein weiss ich eigentlich nicht wie ich das Geschehen hätte umgehen können. Es gab auch keine entsprechenden Wetterwarnungen etc.

Das Boot, eine Noble Duke, hat sich super verhalten - mit einer Mountain Star hätte ich das nicht machen wollen.

Meine Frau war anschliessend so traumatisiert, dass sie ganz spontan geschworen hat niemals mehr über den LLE zu fahren.
Aber der Mensch vergisst/veredrängt ja auch und beim nächste Mal "schaun mer mal"...... ;) ;) ;)

Uwe

PS: Die Strömung Richtung Beleek ist mir eigentlich noch nie wirklich sonderlich oder gar störend aufgefallen....






 :D Lieber Uwe,
Sie haben die Situation großartig gemeistert. Dies ist wider ein Beweiß, dass die Boote mehr aushalten als die Crew.
Erlauben Sie mir ein paar freundliche Anmerkungen:
1. Wind vom Heck ist auch eine gute Möglichkeit (Fluchtkurs).
2. „Volle Pulle“ gegen die Wellen ist nicht richtig.
3. Die Mountain Star hätte eventuell noch besser reagiert, da sie dem Wind nicht so viel Angriffsfläche bietet.
4. Der Lower Lough Erne ist bis BF 4 eine wunderbare Erfahrung.
5. Man kann den Wind an der Anlegestelle schon vor dem Auslaufen an verschiedenen Indikatoren abschätzen.
6. Orientierung mit den weißen Ansteuerungsbaken (White Cairn).
Versuchen Sie es wieder der Lough Erne ist einfach zu schön.
Gruß RJS

NB.: Lieber Jochen, wirf einen Blick auf die Karte 30 und denke an  Half Flood Tide. ;D


Offline Stevie

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #27 am: 29.08.2007, 09:42 »
Hinweis: Die Beiträge zum Thema Limerick habe ich abgetrennt und ins Board "Revierinfos Shannon" verschoben: http://www.shannon-forum.de/index.php?topic=3511.0

Gruß Stevie

Offline tvs

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #28 am: 31.08.2007, 21:04 »
Nur klappt das im LLE eben nicht immer. Wir sind letztes Jahr bei bestem Wetter in Castle Caldwell abgefahren. Als wir auf den See gekommen sind war der Wind natürlich etwas stärker, aber immer noch im absolut "grünen Bereich".
Nachdem wir ca. die Hälfte der Strecke geschafft hatten kamen dann innerhalb von 5 Minuten "wie aus dem Nichts" Wellen bzw. eigentlich mehr richtig gehende Wellentäler auf wie ich sie in Irland noch nicht erlebt habe(die von H. Steinacher angesprochenen "White Horses" sind im Vergleich dazu niedliche Tierchen!!).

Hallo Uwe,

so ist es uns schon zwei Mal gegangen. Es waren Wellen, die ich zuvor noch nie in Irland gesehen habe. Das Wetter war bewölkt und mittlerer Wind und auf ein Mal ging es los... :o
Ich bin im Schätzen schlecht, aber es waren meiner Ansicht nach min. 1,5 - 2 m. Durch Kreuzen sind wir schnell ans Ufer und in ruhigeres Wasser gekommen.
Im Punkto Vollgas muss ich Herrn Steinacher recht geben. Normal fahren und noch Reserve haben. Kommt aber auch auf das Boot an.

Ich habe mir damals auch überlegt, wie ich das vermeiden hätte können. Unter mobile.met.ie war nichts Besonderes gestanden!
Es waren auch die normalen Sturm- oder Schlechtwetteranzeichen nicht zu erkennen.

Wichtig ist alles an Board und Deck (auch Leinen, Deckstühle, etc.)  zu sichern und ruhig zu bleiben...

LLE ist schon ein besonderer See. Ich finde das ganze Ernegebiet einfach faszinierend und wir werden noch oft dort fahren.
Auf Lough Derg haben wir aber auch schon recht hohe Wellen erlebt.
Also ich weiß nicht, ob man hier so einfach unterscheiden kann. Bei schlechtem Wetter ist wohl jeder größerer See gefährlich…

Gruß, Tom

Gerade in Athlone an Bord vor dem Notebook sitzend...  ;D ;D

Offline bádoir

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Re: Lower Lough Erne unberechenbarer als Lough Ree oder Derg?
« Antwort #29 am: 31.08.2007, 21:16 »
Zitat
Gerade in Athlone an Bord vor dem Notebook sitzend...   


Tom, du Sadist!!! ;D

Aber mich würde schon mal interessieren, zu welcher Tages- und Jahreszeit dein bzw. Uwes Erlebnis stattfand. Vielleicht hatten das andere auch schon? Oder war das "nur" eine lokale Kreuzsee?

bádoir,
den das als Bargenfahrer natürlich besonders interessiert  :o