Jetzt kommen so die Erinnerungen wieder hoch an das Jahrhunderthochwasser an der Elbe und an der Oder im Jahre 2002.
Hmmmmm ... da fält mir dann wieder auf, dass es etwas redundant ist, im zweiten Jahr des Jahrhunderts schon von einem "Jahrhunderthochwasser" zu sprechen.
Als Norddeutscher mit mehrfacher Sturmfluterfahrung sehe ich die Sache vielleicht etwas zu fatalistisch und sage mir, dass man im Moment wirklich nichts ändern kann und sich mehr auf die Zukunft konzentrieren sollte. Das fängt bei der Frage an, wie "Jahrhunderthochwasser" für den Rest des Jahrhunderts zu vermeiden wären. Und welche menschlichen Versagen das Hochwasser in seinen Auswirklungen noch förderten.
Man verzeihe mir, wenn ich von den Bootsrevieren etwas abschweife ... in Cork etwa kam es zu einer Art Mini-Tsunami schlicht durch die ESB. Im letzten Moment wurde ein Stauwehr komplett geöffnet, so dass die Auswirkung ainem Dammbruch glich - eine meterhohen Flutwelle wälzte sich den Fluss herunter. Schaden inklusive. Flutflächen sind verbaut, Dämme (so vorhanden) von Sandburgqualität und Cork City ohnehin nur knapp über dem Meeresspiegel. Nachdem man ja schon durch clevere Schleusenbedienung in der Tourismussaison von sich reden machte, scheint dies zum irischen Nationalsport zu werden.
Mir kommt es vor, als habe die Stadtverwaltung von Rungholt hier ihren Erfahrungsschatz aus der Zeit vor der Groten Mandränke zur Verfügung gestellt ...
Irland kämpft in den letzten zehn Jahren wieder und wieder gegen Fluten, deren Ursachen zwar immer bei Gott und dem Wetter gesucht werden, zu deren Bewältigung aber niemand sich berufen fühlt. Hätte man in Norddeutschland so auf die Sturmflut von 1962 reagiert, wäre die Sturmflut 1973 besser im Gedächtnis geblieben ...