Shannon-Forum

Autor Thema: Ist die Geschwindigkeitsbeschränkungauf dem SEW durchgehend?  (Gelesen 71315 mal)

Offline Franz

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  • Diese Seiten sind einfach klasse!
Wobei ich davon überzeugt bin,daß die bei stärkerem Wind entstehenden Wellen auf dem Lough Caradice höher sind als die Heckwellen eines unserer Charterboote.
Und dann noch zwei Fragen:
Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?
(Oder wurde da nur getreidelt?)
Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Im Kanal immer ohne Wellenschlag,
Gruß & Handbreit
Franz
Einen riesen Dank an alle die diese tollen Seiten maßgeblich unterhalten und pflegen.
Informativ,unterhaltsam,zum Träumen einladend um vom grauen Alltag abzuschalten.
Gruß und Dank
Rita und Franz Ophoven

Offline bádoir

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Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?
(Oder wurde da nur getreidelt?)

Hi Franz!

Getreidelt wurde am B&B- Canal = SEW nicht viel wegen der Seen; eigentlich fand da so gut wie überhaupt keine Berufsschiffahrt statt, weil der Kanal seinerzeit mehr als unglücklich geplant war. Bis zu seiner Wiedererweckung diente er eigentlich nur als Entwässerungsrinne.


Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Das Problem existiert, aber es ist um Größenordnungen geringer als das der schnellen Bootfahrer. Am Grand Canal gibt es mehr solche Stellen, aber selbst dort ist es nicht gravierend. Ein wirkliches Problem besteht nur am Milltown Feeder, aber dort wurde die Böschung jetzt gerichtet (und hoffentlich eingezäunt)

bádoir

Bernd Biege

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Moin,

Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?

Da auf dem SEW (oder genauer dem Ballinamore-Ballyconnell Canal) insgesamt nur acht Boote überhaupt verkehrten und die extrem langsam waren (nach heutigen Massstäben), war das tatsächlich noch kein Problem. Überhaupt wurden die irischen Kanäle "damals" durchweg langsam befahren. Fracht war nach Volumen interessant, nicht nach Zeit (eine Just-in-Time-Supply-Chain gab es nicht).

Selbst der in Sachen "Befestigung" locker mit dem Westwall konkurrieren könnende Nord-Ostsee-Kanal fordert "Schleichfahrt", um nicht zu hohe Wellen entstehen zu lassen.

Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Das mag punktuell der Fall sein, generell kann man das aber nicht in irgendeine Relation setzen. Dann könnte man auch gegen Schmutzwassertanks damit argumentieren, dass doch die Schwäne direkt in den Kanal pinkeln ...

Offline bádoir

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Das hat sich nun überschnitten.

Zuzufügen ist noch, daß auf irischen Kanälen  z.B. 30 Tonnen mit einem 15 ... 25 PS- Motor "bewegt" wurden. Trotzdem wurde die Strecke Dublin-Carlow in Tag- und Nachtfahrt in 2 Tagen geschafft. Das war sagenhaft für damals, denn Eisenbahnen gab es noch nicht. Einzige Alternative war (um bei dem Beispiel zu bleiben), sich mit ca. 30 Einspännern mindestens eine Woche über sumpfige Wege zu quälen.

Das ist auch der Grund für die Bedeutung der Kanäle.
« Letzte Änderung: 06.04.2011, 10:02 von bádoir »

Bernd Biege

  • Gast
Das ist auch der Grund für die Bedeutung der Kanäle.

War, liebes Badeohr, war ... heute sind die verlastbaren Frachten und die erreichbare Geschwindigkeit weit unter dem, was landgebundene Transportmittel bieten.

Das allerdings liegt weniger am Konzept "Frachtschiffahrt" selber als an den Ansprüchen der Endabnehmer in Sachen "Lagerhaltung" und "Frachtzeiten". Hatte man früher z.B. noch Kohlenhändler, die sich im Sommer über Hundert Tonnen anliefern liessen und die dann im eigenen Depot lagerten, hat man heute eben den Dorfladen, der maximal zwei Zentner auf Vorrat hält, dann aber binnen 12 Stunden Nachschub fordert.

Es gibt nur wenige Firmen, die ihre Logistik wieder "zurückschrauben" und vom XXI. ins IXX. Jahrhundert gehen - ein Beispiel ist Tesco in Grossbritannien, wo ein grosser Teil der Transporte auf die Schiene zurückverlegt wurde. Was dazu führte, dass das Frachtimperium von Eddie Stobart eine Unterfirma "Stobart Rail" gründete und mit eigenen Lokomotiven arbeitet. Mittlerweile sogar international - regelmässige Kühlzüge fahren von Südspanien nach England!

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Offline bádoir

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War, liebes Badeohr, war ...

Ja, schon klar  ;)
Zeitfehler, setzen sechs!
Sitze schon. :-[

Bernd Biege

  • Gast
Immerhin habt ihr in Stadelheim ja Internet, also beschwer Dich nicht ...

Offline charly233

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;D auf einer Kilkenny vielleicht...  ;)
also auf unserem Waveearl war es tatsächlich nur die Marschgeschwindigkeit mit 1400 rpm  8) - EHRLICH!! 
Außerdem war es ja auch die obere Grenze der geloggten Geschwindigkeiten (wie geschrieben: so 8 -11 Km/h).


Hi Frank,

also ich habe auf der Kilkenny bei Windstille und praktisch Strömungsfreier Strecke (allerdings nicht im SEW) folgendes gemessen:

Kilkeny:
Bei Leerlauf, nur eingekoppelt : 900 Umdrehungen: ca. 3-4 Km/h
Bei 1200 Umdrehungen: ca. 5-6 Km/h
Bei 1500 Umdrehungen: ca. 7-8 Km/h
Bei 2000 Umdrehungen (Max): ca. 10-11 Km/h


Die niedrigere Geschwindigkeit hat mich eigentlich nicht gestört. Nur einmal war es etwas unangenehmen, da bin ich als erster von vier Booten aus der Schleuse und wurde trotzt Max. Umdrehungszahl nacheinander von allen Überholt. An der nächsten Schleuse durfte ich dann warten bis die Drei hoch geschleust sind und durch die Brücke gelassen wurden, bis ich dann alleine dran kam.

grüße
charly

Offline Frank & Steffi

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Hi Charly,

also, wir hatten es auch nie eilig, aber wir konnten auch beobachten, daß unser Waveearl "recht gut läuft"; wir sind selten mehr als 1500 rpm gelaufen und waren trotzdem immer gut dabei  ;) - "Hebel auf den Tisch" / Vollgas war nie angesagt oder nötig.
Wie ich schon ab und zu  :-[ geschriebe habe ist eben das tolle Fahrverhalten auch immer - mit(!!) - ein Grund, warum uns die Wavelineboote so gut gefallen...  :D  8)

Viele Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Panta Rhei

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Hallo Charly,

drum hab ich dich mit meiner Noble Duke nach dem Albert Lock auch so lässig abgehängt, harharhar.
Nur die Brücken in Rooskey und Tarmonbarry haben meinen Vorsprung wieder zunichte gemacht.
Schön, euch dort getroffen zu haben!

Bis bald mal wieder auf dem Shannon.
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline charly233

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Hi Panta Rhei,

ja das war schön zu sehen wie die Noble Duke elegant zwischen Kilkenny und Carlow vorbeigleitete :)
Gib's zu, Ihr habt einen Zusatz Elektro-Propeller im Koffer dabei gehabt  ;)

Es war aber auch von Vorteil einen "Brückenöffner" vor sich zu haben :)

Ebenfalls schön euch getroffen zu haben, hab Ihr es noch nach Bellek und "Smuglers creek" geschafft ?
Wie hat euch April im Vergleich zu euren normalen Reisezeit gefallen?

viele Grüße
charly

Offline Panta Rhei

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Hallo Charly,

den Probeller packen wir aber nur aus, wenn die Noble Duke in Gleitfahrt kommen soll.  ;D  

Ich will ja nicht angeben, aber wir hatten in der Situation den Gashebel nicht auf Anschlag. Normalerweise fahren wir um die 1600, aber da wollte ich aus dem ganzen Verkehr raus und bin kurze Zeit so ca 1900 gefahren, das waren laut GPS etwa 12-13 km/h. Mehr Gas hab ich nicht ausprobiert, aber da würde glaub ich auch knapp über 2000 noch was gehen.

Leider sind wir an unseren letzten Reisetagen doch nicht mehr bis ganz in den Norden gekommen. Es war ziemlich windig, da gab es sogar schon auf Höhe Manor House richtige Wellen. Wir sind bis White Island und Castle Archdale gefahren, dann aber wieder zurück nach Enniskillen, weil es da oben ganz schön zur Sache ging, ich schätze vielleicht Windstärke 5 oder sogar mehr? Smugglers Creek kommt ein andermal dran.

April war genial, das habt ja auch ihr erlebt, wir hatten 3 Wochen keinen Regen, aber es war laut Zeitung angeblich auch der trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auf der Windschutzscheibe hatten wir eine Schicht Blütenpollen. Auf der Fahrt nach Dublin hat es dann ein wenig auf die Frontscheibe getröpfelt. Der Busfahrer hat gesagt: "Oh, what is this? I don`t know." Und ich hab gemeint: "Never seen it before."

« Letzte Änderung: 17.05.2011, 14:40 von Panta Rhei »
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline Pike

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  • ich weiß auch nicht alles ;-)
    • Hausboot Irland
Zitat
Mehr Gas hab ich nicht ausprobiert, aber da würde glaub ich auch knapp über 2000 noch was gehen.

Naja Panta, viel mehr geht da nicht mehr --> 1,34 x Wurzel LWL, Stichwort Rumpfgeschwindigkeit und so. Und auch so eine Noble Duke kommt nicht ins Gleiten, egal was du rerinpackst an Pferden  ;D Die meisten Verdränger laufen am schönsten und ruhigsten bei rund 1600 U/min, wobei GfK-Boote mit steigender Drehzahl durch die Eigenschwingung der Schale (ich glaube das heißt so) deutlich lauter sind bzw werden. Deshalb halte ich es, wenn ich es nicht eilig habe, mit Panta Rhei: immer schön gemütlich rumtuckern  :D

KarlHwrede

  • Gast
April war genial, das habt ja auch ihr erlebt, wir hatten 3 Wochen keinen Regen, aber es war laut Zeitung angeblich auch der trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Ist ja auch klar gewesen ..... :P
Schau mal die letzten Jahre durch, ansonsten hatten die Iren seit 2004 immer im September/Oktober die trockenste Jahreszeit (zumindest die trockensten 14 Tage  8)), letztes Jahr war es durchweg schmuddelig  :-[ und dieses Jahr eben im April/Mai .... ;)

Ich verrate jetzt aber nicht, woran das wohl gelegen hat  ;D