Shannon-Forum

Autor Thema: Ist die Geschwindigkeitsbeschränkungauf dem SEW durchgehend?  (Gelesen 71314 mal)

Offline charly233

  • Verified User
  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 91
Hallo,

auf dem SEW gillt es neben den Kanälen- und Flussabschnitten auch kleinere Seen zu überqueren.

Gilt auf diesen ebenfalls die Geschwindigkeitsbeschränkung? Ich kann mich an die Schilder immer nur am Kanalanfang erinnern.
Falls nein, sollte man diese aus Rücksicht auf die Natur trotzdem einhalten, oder kann man etwas schneller fahren?

viele Grüße
charly

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Hallo Charly,

das ist eine gute Frage! Habe ich mir auch schon öfters gestellt, mit folgendem Ergebnis:
in der offizellen "Vermieterkarte" sind keine einzelnen Geschwindigkeitsbeschränkungen angegeben,
da sind auf jeder Seite, die den B&B-Kanal betrifft kleine Fensterchen mit dem Hinweis: "Schützen Sie unseren
Kanal..." dort wird erklärt, daß die überhöhte Geschwindigkeit zur starken Errosion führt und daher an eine
Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h "in den engen Kanalabschnitten" appeliert.
Außerdem sind in Natura, also am Kanal selbst immer wenn man von einen See wieder in den Kanal wechselt und
speziell vor engen Abschnitten die "5 km/h-Schilder" angebracht.
Wir handhaben das deshalb so, daß wir (ohnehin) im engen Kanal so langsam fahren, daß wir keine Heckwelle verursachen,
selbst wenn das mal langsamer als 5 km/h sein sollte, eben den Gegebenheiten folgend.
Auf den größeren der Seen im B&B-Kanal fahren wir dafür dann auch mit Marschgeschwindigkeit (bei "unserem"  ;) Waveearl
waren das so 1400 rpm), um die Batterien wieder zu laden. Da hatten wir nämlich früher schon mal Schwierigkeiten durch
"zu langes Langsamfahren"  :P

... das wäre unsere Version, bin gespannt, wie das sonst so gehandhabt wird. Wir jedenfalls sind so schon oft und gut und
ohne Schäden zu verursachen durch den Kanal gekommen - und vor allem Entspannt und genießend!!!!  8) :D

Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline oliver k.

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3043
  • ....könnte gleich wieder losfahren!!
    • Die Tourseite
Hallo,

ich schließe mich da im Prinzip den Ausführungen von Frank an.
Innerhalb der Kanäle prinzipiell Schrittgeschwindigkeit, manchmal sogar noch langsamer. Das muss ich schon aus Rücksicht auf den angelnden Teil meiner Crew tun. Da krieg ich immer einen Anschiss wenn ich zu "schnell" fahre.  ;)
Allerdings habe ich auch schon erlebt, daß die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl zu gering war und ich das Gefühl hatte, die Antriebswelle hat ausgekuppelt. Jedenfalls hat man dann keinen Druck mehr am Heckruder und kann das Boot nicht "lenken".
Auf den Seen oder wenn es etwas breiter wird, gibt es dann aber schon einige "Umdrehungen" mehr. Auch wegen der schon erwähnten Batterieladung.

Viele Grüße aus Leipzig bzw. München
   Oliver

.... noch 4705709 Sekunden  :D
 
Mein (unser) "Tagebuch" und Fotos auf
http://www.okhome.de

Bernd Biege

  • Gast
Einfach direkt an der Quelle nachsehen:

Zitat
On the Shannon-Erne Waterway the general speed limit is 5km/hr.

http://www.waterwaysireland.org/index.cfm/section/article/page/GuidelinesonWate - da diese Vorschrift für den gesamten SEW gilt, gilt dies wohl auch auf den Seen.

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Einfach direkt an der Quelle nachsehen:

http://www.waterwaysireland.org/index.cfm/section/article/page/GuidelinesonWate - da diese Vorschrift für den gesamten SEW gilt, gilt dies wohl auch auf den Seen.

... genau das habe ich auch gelesen. Aber 2 - 3 Tage im Standgas, nur mit eingekuppeltem Getriebe - oder leicht darüber - das geht rein Technisch schon gar nicht. Haben es beim ersten Mal B&B Kanal so gemacht (typisch deutsch, an alle Vorschriften gehalten, nicht daß es Ärger gibt...  ::) ), und tatsächlich
Ärger bekommen! Aber halt nicht mit dem Gesetz, sondern mit der Batterie, Sven kann´s bestätigen! Mußten damals bei Manor House die Batterien wechseln
lassen. Tipp vom Mechaniker nicht dauerhaft unter 1400 rpm fahren, ist gar nicht gut  8)...
So haben wir uns halt diesen oben beschriebenen "Kompromiß" angewöhnt - und seither nie wieder Ärger gehabt (weder mit dem Boot und zum Glück auch nicht mit dem Gesetz). Abgesehen davon ist unsere "Marschgeschwindigkeit" mit 1400 rpm ohnehin nicht soooo viel schneller als die erlaubten 5 Km/h und wir sind ja zum Glück nicht in Deutschland...
((ich habe da mal eine Reportage über "Raserjagd" auf der Mecklenburger Seenplatte gesehen, wo ein Polizei(renn-)boot mit gigantischem Wash einem Mietboot nachgedüst ist, den Skipper (ein recht betagter älterer Herr) übelst des Rowdytums bezichtigt hat und das wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung von sage und schreibe 25 % (in diesem Falle waren das 2,4 Km/h mit der Laserpistole gemessen)!!
Saftige Strafe verstand sich da natürlich von selbst... Aber das ist eine andere Geschichte und sicher auch ein Grund, warum WIR in Irland Urlaub machen))  :-\
Also wir sind natürlich keine Profis, aber schon öfters mit dieser "Methode" durch den Kanal gefahren und haben dabei nie ein Problem gehabt.

Viele Grüße und schönen Abend
Frank

P.S. wenn ich dazukomme sehe ich mal in den GPS-Logs nach, wie schnell wir da auf den Seen mit unseren 1400 rpm waren. Aber vielleicht weiß das Sven ja auswendig, wie seine "Baby´s" so laufen  ;) ;D
Bis dann...  :D
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Ich halte es genauso wie Frank- aus denselben Gründen. Natürlich sollte man auf den Seen nicht den Hebel auf den Tisch legen (die Batterien laden dadurch auch nicht schneller), aber etwas flotter darf es schon sein. Wichtig ist nur, daß man in der Nähe von Anlegern und Schilfgürteln die Geschwindigkeit drosselt, ebenso sollte man rechtzeitig runter vom Gas, bevor man in ein Kanalstück einfährt.

Was nun die "eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation" angeht, so erscheint es mir sinvoller, die Fahrzeit auf den Seen zu kürzen, und die "gesparte" Zeit zu investieren, um an an besonders heiklen, vorgeschädigten Kanalstellen  noch langsamer zu fahren, als erlaubt.

bádoir

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
... kurzer Nachtrag: habe schnell mal - wie versprochen - die GPS-Logs angesehen; auf den großen Seen im B&B-Kanal (z.B. Lough Garadice) waren es so um die 8-11 Km/h, bei 1400 rpm, die Schwankungen kommen denke ich von "Wind und Welle".

Schönen Tag noch
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Bernd Biege

  • Gast
"eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation"

Das ist eigentlich genau der korrekte Begriff - die Vorschrift ist 5 km/h, jede weitere Diskussion kann man sich eigentlich sparen, denn an der Vorschrift ändert das nichts. Ist ein wenig wie Schrittgeschwindigkeit in Spielstrassen, oder? Mitdenken ...!

Offline charly233

  • Verified User
  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 91
um die 8-11 Km/h,


also 11 Km/h finde ich schon etwas viel. Das wäre bei der Kilkenny ja schon fast vollgas.
Aber ich denke auf größeren Seen dürften so 8 km/h in Ordnung sein.

Das mit der leeren Batterie hatte ich ebenfalls einmal, ebenfalls im SEW, hatte dies allerdings damals nicht mit der niedrigen Geschwindigkeit in Verbindung gebracht.
Wir waren damals gute 3 Tage durch den SEW unterwegs gewesen, am letzten Abend  auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung und sonst kein Strom, wohl so eine Art Notlicht.
Der Motor startete aber am nächsten Tag noch und dann waren wir auch schon auf dem Shannon und hatten keine Probleme mehr.

gruß
charly


Viennaboy

  • Gast
+++CUT+++ auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung +++CUT+++

Denke eher, ihr wolltet als Uboot unter den Schleusen durchtauchen! ;-)))

Offline Pike

  • News-Editor
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1787
  • ich weiß auch nicht alles ;-)
    • Hausboot Irland
Zitat
auf dem SEW gab es auf einmal auf dem Boot nur noch blaue Beleuchtung

CC hat auf vielen (wenn nicht allen) Booten ein Unterspannungsmodul verbaut, das die Stromversorgung zu allen Verbrauchern abschaltet, wenn die Spannung unter 11,5 Volt (glaube ich) abfällt. Dann geht nur noch dieses blaue Notlicht. Die Starterbatterie hat damit nichts zu tun und ist wie auf fast allen Booten komplett getrennt vom Rest des Bordnetzes.

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
... also 11 Km/h finde ich schon etwas viel. Das wäre bei der Kilkenny ja schon fast vollgas.
...

Hi Charly,

 ;D auf einer Kilkenny vielleicht...  ;)
also auf unserem Waveearl war es tatsächlich nur die Marschgeschwindigkeit mit 1400 rpm  8) - EHRLICH!! 
Außerdem war es ja auch die obere Grenze der geloggten Geschwindigkeiten (wie geschrieben: so 8 -11 Km/h).
Ich weiß auch nicht, wie genau die Trackaufzeichnung und somit die ermittelte Geschwindigkeit (Weg * Zeit) in
Wirklichkeit ist. Das war damals ein recht altes Garmin-GPS, da waren die Logs nicht so genau von der Position her
(sind zum Beispiel an der Clarendon Schleuse beim herausfahren aus dem Loug Key am Anleger gelegen um auf´s
Schleusen zu warten und haben laut GPS-Log trotzdem Warteschleifen gedreht  :o - Geisterschiff sozusagen  ;) ),
könnte mir denken, daß dann eben auch die - errechnete - Geschwindigkeit nicht so exakt ist.
Jetzt haben wir ein Garmin-Oregon, da sieht das schon anderst aus, so im direkten Vergleich sind da Welten dazwischen.
... wie dem auch sei, werden wir beim nächsten Mal sehen.

Aber vielleicht kann Sven da ja tatsächlich was schreiben, wie hoch den tatsächlich die REALE 1400 rpm Geschwindigkeit so ist.
Ja? Bitte!! (Ich weiß, Du kannst da nicht nur eine Zahl nennen, da es ja eben auch auf Wind und Welle und Strom ankommt,
würde mich nur interessieren, ob ich da mit meinen 8-11 weit weg bin... DANKE!!)

Liebe Grüße
und schönen Abend
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Stevie

  • Administrator
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 4609
Am Anfang der Kanalabschnitte stehen Schilder mit 5 km/h-Begrenzung, auch bei vielen kleineren Seen. Gemäß der "Beschilderungslogik" von Waterways Ireland (es gibt keine Aufhebungszeichen) dürften die Seen also vom Limit ausgenommen sein. Es macht auch keinen großen Sinn, mit nur 5 km/h über den Lough Garadice zu fahren. Bei stärkerem Wind kann das sogar problematisch sein. Schließlich geht es ja darum die Kanalufer zu schützen.

Gruß Stevie

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Am Anfang der Kanalabschnitte stehen Schilder mit 5 km/h-Begrenzung, auch bei vielen kleineren Seen. Gemäß der "Beschilderungslogik" von Waterways Ireland (es gibt keine Aufhebungszeichen) dürften die Seen also vom Limit ausgenommen sein. Es macht auch keinen großen Sinn, mit nur 5 km/h über den Lough Garadice zu fahren. Bei stärkerem Wind kann das sogar problematisch sein. Schließlich geht es ja darum die Kanalufer zu schützen.

Gruß Stevie
... genau das ist auch meine Auslegung ("Außerdem sind in Natura, also am Kanal selbst immer wenn man von einen See wieder in den Kanal wechselt und
speziell vor engen Abschnitten die "5 km/h-Schilder" angebracht.")!
Ich denke auch nicht, daß WI erwartet, daß jeder Bootstourist die genauen Bestimmungen im Internet recherchiert; in den "Vermieterkarten" , die ja für den Bootsmieter bindend sind, stehen auch keine Gesetzestexte sondern nur Appelle an eine schonen Fahrweise in den engen Kanalabschnitten. Das einzige, was meiner Meinung nach bindend ist, sind eben die erwähnten 5 km/h Schilder die an den entsprechenden Stellen aufgestellt sind.
Insofern bin ich nach wie vor der Meinung, daß meine Auslegung keine "Beugung" darstellt.
Übrigens: ich fahre so, gerade WEIL ich mitdenke Bernd!  ;) :D  -->> und in den Spielstraßen (enge Kanalabschnitte) fahre ich sogar noch langsamer als die vorgeschrieben 5 km/h, nämlich - mitdenked - ohne erkennbare Heckwelle / wash, also was will der Kanal denn mehr; und um den geht es doch bei der ganzen Debatte, oder?

Viele Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Bernd Biege

  • Gast
Mit "mitdenken" meine ich einfach das, was Badeohr oben als "eigenverantwortliche Vorschrifteninterpretation" bezeichnet hat, also die offensichtlichen Vorschriften befolgen und dann keine schlafenden Seehunde unnötig zusätzlich wecken. Die Frage nach der Vorschrift ist schnell und eindeutig beantwortbar - kompletter SEW.

Offline Franz

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 362
  • Diese Seiten sind einfach klasse!
Wobei ich davon überzeugt bin,daß die bei stärkerem Wind entstehenden Wellen auf dem Lough Caradice höher sind als die Heckwellen eines unserer Charterboote.
Und dann noch zwei Fragen:
Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?
(Oder wurde da nur getreidelt?)
Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Im Kanal immer ohne Wellenschlag,
Gruß & Handbreit
Franz
Einen riesen Dank an alle die diese tollen Seiten maßgeblich unterhalten und pflegen.
Informativ,unterhaltsam,zum Träumen einladend um vom grauen Alltag abzuschalten.
Gruß und Dank
Rita und Franz Ophoven

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?
(Oder wurde da nur getreidelt?)

Hi Franz!

Getreidelt wurde am B&B- Canal = SEW nicht viel wegen der Seen; eigentlich fand da so gut wie überhaupt keine Berufsschiffahrt statt, weil der Kanal seinerzeit mehr als unglücklich geplant war. Bis zu seiner Wiedererweckung diente er eigentlich nur als Entwässerungsrinne.


Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Das Problem existiert, aber es ist um Größenordnungen geringer als das der schnellen Bootfahrer. Am Grand Canal gibt es mehr solche Stellen, aber selbst dort ist es nicht gravierend. Ein wirkliches Problem besteht nur am Milltown Feeder, aber dort wurde die Böschung jetzt gerichtet (und hoffentlich eingezäunt)

bádoir

Bernd Biege

  • Gast
Moin,

Wie wird es gewesen sei mit dem Wellenschlag als es noch Berufsschifffahrt gab?

Da auf dem SEW (oder genauer dem Ballinamore-Ballyconnell Canal) insgesamt nur acht Boote überhaupt verkehrten und die extrem langsam waren (nach heutigen Massstäben), war das tatsächlich noch kein Problem. Überhaupt wurden die irischen Kanäle "damals" durchweg langsam befahren. Fracht war nach Volumen interessant, nicht nach Zeit (eine Just-in-Time-Supply-Chain gab es nicht).

Selbst der in Sachen "Befestigung" locker mit dem Westwall konkurrieren könnende Nord-Ostsee-Kanal fordert "Schleichfahrt", um nicht zu hohe Wellen entstehen zu lassen.

Trampelt das Vieh auf den Weiden nicht mehr Uferböschung in den Kanal und richtet mehr Schaden an als die Skipper?

Das mag punktuell der Fall sein, generell kann man das aber nicht in irgendeine Relation setzen. Dann könnte man auch gegen Schmutzwassertanks damit argumentieren, dass doch die Schwäne direkt in den Kanal pinkeln ...

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Das hat sich nun überschnitten.

Zuzufügen ist noch, daß auf irischen Kanälen  z.B. 30 Tonnen mit einem 15 ... 25 PS- Motor "bewegt" wurden. Trotzdem wurde die Strecke Dublin-Carlow in Tag- und Nachtfahrt in 2 Tagen geschafft. Das war sagenhaft für damals, denn Eisenbahnen gab es noch nicht. Einzige Alternative war (um bei dem Beispiel zu bleiben), sich mit ca. 30 Einspännern mindestens eine Woche über sumpfige Wege zu quälen.

Das ist auch der Grund für die Bedeutung der Kanäle.
« Letzte Änderung: 06.04.2011, 10:02 von bádoir »

Bernd Biege

  • Gast
Das ist auch der Grund für die Bedeutung der Kanäle.

War, liebes Badeohr, war ... heute sind die verlastbaren Frachten und die erreichbare Geschwindigkeit weit unter dem, was landgebundene Transportmittel bieten.

Das allerdings liegt weniger am Konzept "Frachtschiffahrt" selber als an den Ansprüchen der Endabnehmer in Sachen "Lagerhaltung" und "Frachtzeiten". Hatte man früher z.B. noch Kohlenhändler, die sich im Sommer über Hundert Tonnen anliefern liessen und die dann im eigenen Depot lagerten, hat man heute eben den Dorfladen, der maximal zwei Zentner auf Vorrat hält, dann aber binnen 12 Stunden Nachschub fordert.

Es gibt nur wenige Firmen, die ihre Logistik wieder "zurückschrauben" und vom XXI. ins IXX. Jahrhundert gehen - ein Beispiel ist Tesco in Grossbritannien, wo ein grosser Teil der Transporte auf die Schiene zurückverlegt wurde. Was dazu führte, dass das Frachtimperium von Eddie Stobart eine Unterfirma "Stobart Rail" gründete und mit eigenen Lokomotiven arbeitet. Mittlerweile sogar international - regelmässige Kühlzüge fahren von Südspanien nach England!

Back to topic ...

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
War, liebes Badeohr, war ...

Ja, schon klar  ;)
Zeitfehler, setzen sechs!
Sitze schon. :-[

Bernd Biege

  • Gast
Immerhin habt ihr in Stadelheim ja Internet, also beschwer Dich nicht ...

Offline charly233

  • Verified User
  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 91
;D auf einer Kilkenny vielleicht...  ;)
also auf unserem Waveearl war es tatsächlich nur die Marschgeschwindigkeit mit 1400 rpm  8) - EHRLICH!! 
Außerdem war es ja auch die obere Grenze der geloggten Geschwindigkeiten (wie geschrieben: so 8 -11 Km/h).


Hi Frank,

also ich habe auf der Kilkenny bei Windstille und praktisch Strömungsfreier Strecke (allerdings nicht im SEW) folgendes gemessen:

Kilkeny:
Bei Leerlauf, nur eingekoppelt : 900 Umdrehungen: ca. 3-4 Km/h
Bei 1200 Umdrehungen: ca. 5-6 Km/h
Bei 1500 Umdrehungen: ca. 7-8 Km/h
Bei 2000 Umdrehungen (Max): ca. 10-11 Km/h


Die niedrigere Geschwindigkeit hat mich eigentlich nicht gestört. Nur einmal war es etwas unangenehmen, da bin ich als erster von vier Booten aus der Schleuse und wurde trotzt Max. Umdrehungszahl nacheinander von allen Überholt. An der nächsten Schleuse durfte ich dann warten bis die Drei hoch geschleust sind und durch die Brücke gelassen wurden, bis ich dann alleine dran kam.

grüße
charly

Offline Frank & Steffi

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1772
  • ... und natürlich unsere drei Kleinen!
Hi Charly,

also, wir hatten es auch nie eilig, aber wir konnten auch beobachten, daß unser Waveearl "recht gut läuft"; wir sind selten mehr als 1500 rpm gelaufen und waren trotzdem immer gut dabei  ;) - "Hebel auf den Tisch" / Vollgas war nie angesagt oder nötig.
Wie ich schon ab und zu  :-[ geschriebe habe ist eben das tolle Fahrverhalten auch immer - mit(!!) - ein Grund, warum uns die Wavelineboote so gut gefallen...  :D  8)

Viele Grüße
Frank
... und sind wir nicht daheim, dann sind wir auf dem Sonnendeck - oder wenn´s ganz arg regnet auch mal unter Deck ;)

Offline Panta Rhei

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 704
  • Der Fluss is a Dorf.
    • www.wolfgang-buck.de
Hallo Charly,

drum hab ich dich mit meiner Noble Duke nach dem Albert Lock auch so lässig abgehängt, harharhar.
Nur die Brücken in Rooskey und Tarmonbarry haben meinen Vorsprung wieder zunichte gemacht.
Schön, euch dort getroffen zu haben!

Bis bald mal wieder auf dem Shannon.
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline charly233

  • Verified User
  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 91
Hi Panta Rhei,

ja das war schön zu sehen wie die Noble Duke elegant zwischen Kilkenny und Carlow vorbeigleitete :)
Gib's zu, Ihr habt einen Zusatz Elektro-Propeller im Koffer dabei gehabt  ;)

Es war aber auch von Vorteil einen "Brückenöffner" vor sich zu haben :)

Ebenfalls schön euch getroffen zu haben, hab Ihr es noch nach Bellek und "Smuglers creek" geschafft ?
Wie hat euch April im Vergleich zu euren normalen Reisezeit gefallen?

viele Grüße
charly

Offline Panta Rhei

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 704
  • Der Fluss is a Dorf.
    • www.wolfgang-buck.de
Hallo Charly,

den Probeller packen wir aber nur aus, wenn die Noble Duke in Gleitfahrt kommen soll.  ;D  

Ich will ja nicht angeben, aber wir hatten in der Situation den Gashebel nicht auf Anschlag. Normalerweise fahren wir um die 1600, aber da wollte ich aus dem ganzen Verkehr raus und bin kurze Zeit so ca 1900 gefahren, das waren laut GPS etwa 12-13 km/h. Mehr Gas hab ich nicht ausprobiert, aber da würde glaub ich auch knapp über 2000 noch was gehen.

Leider sind wir an unseren letzten Reisetagen doch nicht mehr bis ganz in den Norden gekommen. Es war ziemlich windig, da gab es sogar schon auf Höhe Manor House richtige Wellen. Wir sind bis White Island und Castle Archdale gefahren, dann aber wieder zurück nach Enniskillen, weil es da oben ganz schön zur Sache ging, ich schätze vielleicht Windstärke 5 oder sogar mehr? Smugglers Creek kommt ein andermal dran.

April war genial, das habt ja auch ihr erlebt, wir hatten 3 Wochen keinen Regen, aber es war laut Zeitung angeblich auch der trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auf der Windschutzscheibe hatten wir eine Schicht Blütenpollen. Auf der Fahrt nach Dublin hat es dann ein wenig auf die Frontscheibe getröpfelt. Der Busfahrer hat gesagt: "Oh, what is this? I don`t know." Und ich hab gemeint: "Never seen it before."

« Letzte Änderung: 17.05.2011, 14:40 von Panta Rhei »
Ein herzliches Ade aus Oberfranken!
Wolfgang

Offline Pike

  • News-Editor
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 1787
  • ich weiß auch nicht alles ;-)
    • Hausboot Irland
Zitat
Mehr Gas hab ich nicht ausprobiert, aber da würde glaub ich auch knapp über 2000 noch was gehen.

Naja Panta, viel mehr geht da nicht mehr --> 1,34 x Wurzel LWL, Stichwort Rumpfgeschwindigkeit und so. Und auch so eine Noble Duke kommt nicht ins Gleiten, egal was du rerinpackst an Pferden  ;D Die meisten Verdränger laufen am schönsten und ruhigsten bei rund 1600 U/min, wobei GfK-Boote mit steigender Drehzahl durch die Eigenschwingung der Schale (ich glaube das heißt so) deutlich lauter sind bzw werden. Deshalb halte ich es, wenn ich es nicht eilig habe, mit Panta Rhei: immer schön gemütlich rumtuckern  :D

KarlHwrede

  • Gast
April war genial, das habt ja auch ihr erlebt, wir hatten 3 Wochen keinen Regen, aber es war laut Zeitung angeblich auch der trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Ist ja auch klar gewesen ..... :P
Schau mal die letzten Jahre durch, ansonsten hatten die Iren seit 2004 immer im September/Oktober die trockenste Jahreszeit (zumindest die trockensten 14 Tage  8)), letztes Jahr war es durchweg schmuddelig  :-[ und dieses Jahr eben im April/Mai .... ;)

Ich verrate jetzt aber nicht, woran das wohl gelegen hat  ;D