Hallo Stefan,
Felix, unser Sohn, ist jetzt 10. Wir waren das erste Mal mit ihm auf dem Erne, als er auch 6 Jahre alt war. Langweilig war ihm nie, weil für ein Kind erst mal alles neu ist (Umgebung, Wasser, Boot fahren...). Es gibt ja einiges zu entdecken.
Besondere Orte/Punkte, die für Kinder interessant sind:
Die Janus Figuren, am nördlichen Rand des Lower Loghs, am südlichen Rand von Boa Island, etwas schwierig zu finden, in der Nähe der Kettenfähre. Auf der Karte von Manorhouse sind die Figuren eingezeichnet, man muss mit dem Dinghy in einer kleinen Bucht festmachen, wir haben uns den Weg von ein paar Anglern beschreiben lassen.
Devenish Island mit der Klosterruine, hier beim westlichen Anleger haben wir schon oft einen Drachen steigen lassen. Manorhouse verkauft Drachen, ober Ihr bringt einen von zuhause mit. Unbedingt für den Jungen Gummistiefel einpacken, denn die Wiesen sind sehr matschig und teilweise von Schafen verkotet.
White Island, hier sind Steinfiguren aufgestellt, die im See gefunden wurden.
Wenn man auf Davy's Island anlegt, hat man Blick auf ein "Piratenschiff", nicht entern, es lebt noch ein einzelner Pirat drauf, der nicht gestört werden will (Achtung absolut ernst gemeint), sieht aber auch von weitem gut aus.
Es gibt Orte mit Kinderspielplätzen:
Belturbet, direkt oberhalb vom Anleger, der Spielplatz ist zwar nur "mittel", aber dafür in totaler Anlegernähe. In Belturbet gibt es übrigens auch einige Pubs.
Enniskillen, Spielplatz hinter dem Lakeland Forum, der Spielplatz ist wirklich toll, es gibt eine Spielburg und eher unbekanntere Spielgeräte.
Kesh: Wenn man vom Anleger in die Ortsdurchgangsstraße geht, sofort an der ersten Kreuzung (direkt nach dem Hotel) nach links gehen. Nach ca. 200m ist auf der rechten Seite ein Spielplatz. Achtung bei der Fahrt nach Kesh: es ist mit Untiefen, bzw. Versandungen, besonders in der Nebensaison, zu rechnen, also bei Niedrigwasser besser gar nicht erst reinfahren! Falls doch, merkt Ihr dann was wir gemeint haben (you have been warned

)
Spielplätze würde ich aber nur dann ins Programm einbauen, wenn man sowieso in diesen Orten ist (ob wegen Pub oder Lebensmittelnachkauf), denn die Spielplätze allein sind keine Reise wert.
Das größte Abenteuer war für Felix, als er abends bei einem Spaziergang über den Anlegesteg in der Trial Bay in Ufernähe eine Flaschenpost entdeckte. Die Flaschenpost war von uns vorher präpariert und darin befand sich eine Schatzkarte: Braunes Pergamentpapier, die Umrandung angekogelt, hatten wir schon in Deutschland vorbereitet. Dann in eine leere Weinflasche damit und so am Rande ins Wasser gelegt, dass er sie finden muss.
Auf der Schatzkarte abgebildet: Ein Pirat und ein Turm (der Gat Tower bei Crom) - welcher eine markante Form hat und von Felix wiedererkannt wurde. Am besten schon am Vortag ihn auf den Turm aufmerksam machen und ihm erzählen, dass da angeblich Piraten wohnen.
Am nächsten Tag findet dann die Schatzsuche statt. Mit dem Dinghy zum Turm paddeln (Motor war uns immer zu unromantisch) und dann zusammen einen Schatz suchen. Während dieser Schatzsuche selbst heimlich den Schatz verstecken. Wir hatten ein ausziehbares "Piratenfernrohr" in einer Schatulle hinter einem losen Stein versteckt und Felix unauffällig dort zum Suchen gebracht. Ist der Schatz gefunden, muss man schnell und leise, bevor der Pirat nach Hause kommt, wieder zum großen Boot zurückpaddeln. Eurer Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Im gleichen Gebiet, wenn man bei Crom anlegt, gibt es "Wippbäume": alte Eichen, welche sehr lange parallel zum Boden wachsende Äste haben. Man sieht sie ganz gut vom Wasser aus, sie stehen zwischen der Ruine und dem intakten Schloss. Auf diese Äste kann man sehr gut klettern und wenn man sich drauf setzt kann man mit den Ästen hoch und runter wippen, ideal für Sechsjährige (hat Felix auch mit 8 Jahre noch gerne gemacht).
Ohne Paolo widersprechen zu wollen, wir finden, dass ein Motordinghy nur Sinn macht wenn man angelt. Falls Ihr keine, bzw. noch keine Angler seid, Felix hatte mit dem Paddel-Dinghy einen riesen Spaß, schon mit 7 Jahren konnte er alleine über größere Distanzen mit dem Dinghy paddeln. Vielleicht sollte ein Kind erst Fahrradfahren können, bevor es auf ein Motorrad steigt oder übertragen: erst paddeln und dann Motor-Dinghy fahren. Aber das ist Ansichtssache, bestimmt macht Motordinghy auch Spaß.
Viele Grüße
Christina und Christian