Hallo Jochen,
danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!
Das Problem mit der Motortemperatur kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Wir sind mit der X3 in Holland in der Regel mit rund 2.000 Touren und einige Abschnitte auch mal mit 2.300 U/Min gefahren und hatten nicht ansatzweise kritische Temperaturen.
Thema Pumpout: Evtl. war bei euren vorherigen Booten die Toilette einfach auf "See" gestellt, so dass der (auf allen Booten vorhandene) Tank einfach leer geblieben ist. Nicht alle Vermieter in Irland haben die Tanks in Betrieb, bzw. nicht bei allen Booten! Bei den Booten mit aktivem Tank mussten wir im Schnitt 1-2 mal pro Woche an die Pumpe.
Fender: Das sind die "real life"-Probleme eines Mietbootes

. Eine Linssen ist sicher nicht dafür konstruiert worden, dass ständig Fender auf der Seite hängen. Das Hanfseil ist übrigens kein Hanfseil sondern ein spezieller, sehr widerstandsfähiger Kunstfaser-Werkstoff. Der dürfte eindeutig länger durchhalten, als eine Fender-Leine.
Zur vorderen Persenning und den darin fehlenden Fenstern hatte ich ein Gespräch mit einem Linssen-Mitarbeiter. Es gibt sicherlich Gründe dafür und dagegen. Für Fenster spricht auf den ersten Blick die bessere Durchsicht, die allerdings nach einigen Monaten dahin ist, weil die Fenster sowieso blind werden. Für die aktuelle Konstruktion spricht der wesentlich bessere Sonnenschutz und der bleibt dauerhaft. Ich hatte aber mit meinen 1,86m keine Probleme, das Boot im Sitzen anzulegen. Das ist schon sehr übersichtlich, auch weil der Windschild recht hoch ist und eine gute Übersicht bietet.
Die Betten haben übrigens beide das Maß 2,00 x 1,52m (im Fußbereich etwas schmaler).
Die Persenning ist schon relativ komplex auf- und abzubauen. Dafür aber absolut solide und vermutlich bei Regen auch an den Ecken und Kanten dicht. Alle Kanten überlappen und sind mit massiven Klettverschlüssen verstärkt. Wir haben nur die senkrechten Flächen rausgenommen und das Dach stehengelassen. Tipp dazu: Nicht erst im Dunkeln anfangen alles wieder zu verschließen, das kann fummelig werden. An einigen Reißverschlüssen muss man die richtige Reihenfolge einhalten, sonst klappt es nicht.
Was uns gefehlt hat, war eine kleine Beleuchtung an Deck. Wenn man Abends dort gesessen hat, wurde es schon etwas finster. Ich weiß nicht, ob Carrick Craft da vor Ort eine Lösung entwickelt hat. Ich würde beim nächsten Mal eine kleine LED-Tischleuchte mitnehmen. Aber das ist Kritik auf ganz hohem Niveau. Die Linssen ist für mich bisher das beste Boot, was ich gefahren habe.
Gruß Stevie