Zunächst mal: Das, was da bei "der Einfahrt unter schmale Brücken sehr....nervös" reagiert, ist nicht das Boot, sondern der
Nop!
Wenn ich mit einer hübschen kleinen (vor allen Dingen niedrigen) Barge unterwegs wäre - würde ich natürlich in seemännischer Demut nur noch ja sagen, aber ...
... die beschriebene Situation ist eine Geschwindigkeit wie sie die Boot nur dann erreichen
würden (aber nicht können), wenn man bei den Kabinenkreuzern (KK) gerade den Gang einlegt (entweder vorwärts oder rückwärts). Für einen Moment geht dann zunächst die Drehzahl runter - wenn man mit Gefühl, mit
viel Gefühl, anfährt. (Wahrscheinlich ist das so auf den Lastkähnen am Barrow gar nicht machbar). Und wenn man auf den KK dann nicht den Hebel ein Stück weiter zieht, kuppelt die Kupplung auch gleich wieder aus (anders gesagt: probier's mal im Auto: leg' den dritten(
!) Gang ein und den rechten Fuß dann vom Gaspedal weg(
!) und laß die Kupplung kommen und schau Dir die Drehzahl an - wenn Du (ohne Gas) das Auto zum fahren bekommst, hast Du die Geschwindigkeit die ich meine.
Mit genau dieser Gweschwindigkeit fahre ich jetzt unter einer Brücke ein - was nur dadurch geht, daß diese zuvor schon abgebremst wurde und, siehe oben,
ausgekuppelt. Nur so kannst Du unmittelbar auf volle Kanne rückwärts schalten, anders würde es Dir die autom. Kupplung sogar für eine halbe oder ganze
Sekunde zuviel versperren den Rückwärtsgang einzulegen.
Wir reden hier also nicht davon flußabwärts im Barrow eine 180° Wende zum Anlegen auf der gegenüberliegenden Seite, hinzulegen, sondern mit leicht feuchten Händen am Lenkrad (Steuerrad ist eigentlich übertrieben) den Beteuerungen des Kollegen ("das reicht lässig") Glauben zu schenken und für den Fall der Fälle eben noch reagieren zu können, was mit eingelegter Kupplung (Hebel nach vorne) definitiv nicht schnell genug gehen würde.
Zugegeben: es gibt da Brücken auf dem B&B die machen mich mit aufgestellten Bügel und Persenning auf einer Duke eben auch bei extremen Niedrigwasser (wie letztes Jahr, Anfang September) leicht nervös. Aber wie gesagt, mit Bargenfahrweise kannst'de das Problem (rechtzeitig umschalten auf volle Kraft zurück) nicht lösen und somit ... fährst'de in Neutralstellung in die Brücke ein - extrem langsam - und das bischen, was Du evtl. noch an Richtungsänderung brauchst um auf der anderen Seite wieder heil rauszukommen geht viel einfacher mit dem Bowthruster.
Kann es also sein, daß da vielleicht einer (mit Technik aus dem 19. Jhdt.) doch ein wenig neidvoll auf die Technik aus dem 20. Jhdt. blickt? (Ich meine nicht Fahrtechnik, Gott behüte, da werden wohl noch Jahrzehnte die Wasser durch den B&B rauschen bis ich zur Meisterprüfung auf dem Barrow zugelassen werde.)
Ich werde mich natürlich bemühen bei normalen Brücken (mit genügend Platz steuer- und backbord und darüber) Deinem kritischen Vorgaben zu entsprechen.Wenn Du noch ein paar Minuten erübrigen kannst: warum reagiert die Duke (mit vollem Aufbau) bei der Brückeneinfahrt leicht nervös (die Duke, nicht der Steuermann)?
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