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Zeitplanung Lough Key / Lough Allen
Tina:
--- Zitat von: Rüdiger Steinacher am 03.03.2006, 10:52 ---8)Liebe Forumfreunde,
die niedrigste Airdarft der Brücken am Lough Allen Canal beträgt 4,1 Meter (Drumleague).
--- Ende Zitat ---
Hallo Herr Steinacher,
Ihre Maßangaben verwundern mich etwas. Bridge Drumleague 4,10 m und Battlebridge 4,70 m airdraft laut Ihrem Handbuch?
Paddy Joe Carty, der Lockkeeper am Lough Allan Canal, läuft zwar nicht mit dem Maßband am Canal entlang, aber er kennt seine Brücken wohl doch ziemlich gut und ist jedenfalls davon überzeugt, dass die Battlebridge die niedrigste Brücke auf dem gesamten Abschnitt ist.
@ Voyager:
Also es sieht wohl so aus, dass alles was unter der ersten Brücke drunterpasst, den Rest mit Vorsicht auch schafft.
Paddy hat mich übrigens darauf hingewiesen, dass der Wasserstand im Lough Allan Canal durchaus schwankt, so dass die Befahrbarkeit für höhere Boote niederschlagsabhängig sein kann. Momentan ist der Wasserstand für die Jahreszeit niedriger als sonst. Es bestehen also für Ostern gute Chancen, dass auch eine Duke durchpasst. Paddy hat mich aber gebeten, ihn kurz vorher noch einmal anzurufen, um die Lage abzufragen.
Gruß Tina
bádoir:
--- Zitat von: voyager am 03.03.2006, 10:54 ---
Aber mal was technisches: das Boot läßt sich (mit Bowthruster) sowohl vorwärts als auch rückwärts sehr leicht handhaben, andererseits reagiert es bei der Einfahrt unter schmale Brücken sehr ... nervös. Ich hatte den Eindruck, als ob die Bugwelle (ich weiß nicht genau, 0,5 Knoten Fahrt) von den Pfeilern zurückgeworfen wird. Und wenn das asymetrisch erfolgt, driftet das Mittschiff entsprechend zur anderen Seite hin. Wir fahren eigentlich in so einer Situation immer im Leerlauf in die Brückeneinfahrt und steuern über den Bowthruster bis wir durch sind.
--- Ende Zitat ---
Mein lieber Voyager!
Seemännische Solidarität gebietet es mir, Dir hier beizustehen. Würde ich es nicht tun, könnte ich nächtelang nicht schlafen, immer das Bild vor Augen, wie Du stundenlang in der Dünung Deiner Bugwelle zwischen den Widerlagern von Drumaleague Bridge hin- und hergeworfen wirst.
Zunächst mal: Das, was da bei "der Einfahrt unter schmale Brücken sehr....nervös" reagiert, ist nicht das Boot, sondern der Steuermann. Aber ich kenne da einen genialen Trick:
Schau Dich mal genau auf dem Panel um. Da siehst Du links oder rechts vom Schalter für den bowthruster so ein gar nicht so kleines Rad, das irgendwie dem Steuerrad eines Autos gleicht. Dies ist mit einem großen Stück Blech verbunden, das hinter dem Propeller ins Wasser ragt. Und ob Du es nun glaubst oder nicht: Früher , im letzten Jahrtausend, hat man damit Boote gesteuert !!! Heute ist das, zumindest bei manchen Kapitänen, in Vergessenheit geraten.
Dabei kann man so wunderbar unter Brücken durchsteuern. Vor der Brücke Gas weg, dann hört man an unübersichtlichen Stellen auch, ob jemand entgegen kommt- und das Boot wird so langsam, daß man kurz vor der Brücke wieder soweit Gas geben kann, daß man genug Wasser am Ruder hat, um zentimetergenau durchsteuern zu können. Mauerblümchen und Gelcoat werden es Dir danken!
So einfach kann das Leben auf dem Wasser sein.
Noch einfacher wäre es, wenn Du Dich mal um ein Charterboot mit Voith-Schneider-Antrieb umsehen würdest . Für die Durchfahrtshöhe kann ich da allerdings nicht garantieren. Innovativ wäre es allemal. Aber das hatten wir ja schon. ;)
Bon steerage (Aua!)
bádoir
Holger:
Hallo,
ich fahre nicht so!
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es am besten ist, rechtzeitig vor der Engstelle Gas wegzunehmen und zwar auf die Umdrehung, mit der ich durch die Engstelle will. Dann habe ich auch eine gute Ruderwirkung bei der Durchfahrt.
Wenn man erst kurz vor der Engstelle wieder Gas gibt, sorgt der Radeffekt dafür, dass die Richtung sich leicht ändert, wenn man dann korrigiert, womöglich dann auch nochmal Gas weg nimmt/gibt wird es für den Anfänger schwer.
Gruß
Holger
Inga:
Vielleicht solltest Du vorher auch dafür sorgen, dass Du sowohl Deinen Dieseltank, als auch Deinen Frischwassertank bis zum Anschlag gefüllt hast. Von wegen Tiefgang ;D ;D ;D ;D
Inga
voyager:
--- Zitat ---Zunächst mal: Das, was da bei "der Einfahrt unter schmale Brücken sehr....nervös" reagiert, ist nicht das Boot, sondern der
--- Ende Zitat ---
Nop!
Wenn ich mit einer hübschen kleinen (vor allen Dingen niedrigen) Barge unterwegs wäre - würde ich natürlich in seemännischer Demut nur noch ja sagen, aber ...
... die beschriebene Situation ist eine Geschwindigkeit wie sie die Boot nur dann erreichen würden (aber nicht können), wenn man bei den Kabinenkreuzern (KK) gerade den Gang einlegt (entweder vorwärts oder rückwärts). Für einen Moment geht dann zunächst die Drehzahl runter - wenn man mit Gefühl, mit viel Gefühl, anfährt. (Wahrscheinlich ist das so auf den Lastkähnen am Barrow gar nicht machbar). Und wenn man auf den KK dann nicht den Hebel ein Stück weiter zieht, kuppelt die Kupplung auch gleich wieder aus (anders gesagt: probier's mal im Auto: leg' den dritten(!) Gang ein und den rechten Fuß dann vom Gaspedal weg(!) und laß die Kupplung kommen und schau Dir die Drehzahl an - wenn Du (ohne Gas) das Auto zum fahren bekommst, hast Du die Geschwindigkeit die ich meine.
Mit genau dieser Gweschwindigkeit fahre ich jetzt unter einer Brücke ein - was nur dadurch geht, daß diese zuvor schon abgebremst wurde und, siehe oben, ausgekuppelt. Nur so kannst Du unmittelbar auf volle Kanne rückwärts schalten, anders würde es Dir die autom. Kupplung sogar für eine halbe oder ganze Sekunde zuviel versperren den Rückwärtsgang einzulegen.
Wir reden hier also nicht davon flußabwärts im Barrow eine 180° Wende zum Anlegen auf der gegenüberliegenden Seite, hinzulegen, sondern mit leicht feuchten Händen am Lenkrad (Steuerrad ist eigentlich übertrieben) den Beteuerungen des Kollegen ("das reicht lässig") Glauben zu schenken und für den Fall der Fälle eben noch reagieren zu können, was mit eingelegter Kupplung (Hebel nach vorne) definitiv nicht schnell genug gehen würde.
Zugegeben: es gibt da Brücken auf dem B&B die machen mich mit aufgestellten Bügel und Persenning auf einer Duke eben auch bei extremen Niedrigwasser (wie letztes Jahr, Anfang September) leicht nervös. Aber wie gesagt, mit Bargenfahrweise kannst'de das Problem (rechtzeitig umschalten auf volle Kraft zurück) nicht lösen und somit ... fährst'de in Neutralstellung in die Brücke ein - extrem langsam - und das bischen, was Du evtl. noch an Richtungsänderung brauchst um auf der anderen Seite wieder heil rauszukommen geht viel einfacher mit dem Bowthruster.
Kann es also sein, daß da vielleicht einer (mit Technik aus dem 19. Jhdt.) doch ein wenig neidvoll auf die Technik aus dem 20. Jhdt. blickt? (Ich meine nicht Fahrtechnik, Gott behüte, da werden wohl noch Jahrzehnte die Wasser durch den B&B rauschen bis ich zur Meisterprüfung auf dem Barrow zugelassen werde.) Ich werde mich natürlich bemühen bei normalen Brücken (mit genügend Platz steuer- und backbord und darüber) Deinem kritischen Vorgaben zu entsprechen.
Wenn Du noch ein paar Minuten erübrigen kannst: warum reagiert die Duke (mit vollem Aufbau) bei der Brückeneinfahrt leicht nervös (die Duke, nicht der Steuermann)?
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