Hallo Paolo, mir geht es ein wenig wie dem Uve.
Darum möchte ich hier ganz kurz klarstellen:
1) Wenn man nicht mehr wenden kann, dann "eindampfen": dieser Vorschlag kam nicht von mir. Dass Uve das mit "Bug in die Böschung" interpretiert hat, dieser Gedanke kam mir beim Lesen dieses Vorschlags auch, da auch ich "Drehen" und "Eindampfen" als zwei unterschiedliche Dinge betrachte. Ich würde dem Uve niemals zutrauen, dieses Manöver selbst anzuwenden, und auch ich würde es nicht tun. Die Methode, die du vorschlägst: "Wenn man nicht mehr wenden kann, dann lieber rückwärts" ist sicher besser, als andere zweifelhafte Manöver. Irgendwo wird sich dann schon eine Stelle zum Wenden finden.
2) Theoretisch schrammt man beim Eindampfen wirklich nicht unbedingt wo entlang. Nur besteht die Gefahr trotzdem. Darauf habe ich hingewiesen, schließlich sind die wenigsten von uns Profis. Ich sehe nicht, dass eine "richtig gesetzte Spring" eine hundertprozentige Garantie gegen Landberührungen ist. Deshalb hab ich vorsichtiges Wenden mit kurzen Schüben empfohlen, und erst, wenn das nicht geht, auf das unbedingt notwendige Abfendern hingewiesen, um Schäden zu vermeiden. Das wird übrigens auch in einschlägigen Skipper-Internetseiten so empfohlen: Beim Eindampfen grundsätzlich gut abfendern, weil du ziemlich leicht mit dem Land Bekanntschaft machst. Wenn du das Eindampfen so gut beherrschst, dass du niemals in Gefahr gerätst, Land zu berühren (also wo hin zu "schrammen"), vor allem, wenn dich der Wind gegen das Land drückt, dann Hut ab.
3) In Sachen "Brutalität" stimme ich dir vollkommen zu. Der Ausdruck war von mir nicht gut gewählt, das wird auch durch meine Einschränkung "kontrolliert" nicht viel besser. "Sachte" ist definitiv immer vorzuziehen. Geduld ist besser als Gewalt.
4) Ich weiß nicht, wen du damit meinst: In enge Flüsse reinfahren etc, wenn der Wind falsch steht. Oder "mit Schmackes" irgendwo dagegen zu fahren. Falls du das aus meinem Posting rausgelesen hast, dann hab entweder ich mich falsch ausgedrückt, oder du hast was falsches reininterpretiert. Lassen wir es dahingestellt. Ich drück mich manchmal ein wenig drastisch aus. Ich fahr nirgendwo riskant rein, wenn der Wind falsch steht. Expeditionen in schmale Flussläufe überlasse ich gerne anderen. Aber es gibt ja auch Situationen, wo sich der Wind über Nacht dreht, da muss man gar nicht kiffen oder sonstige Drogen nehmen.
In diesem Sinn: Immer eine Handbreit Luft zwischen Boot und Steg,
Wolfgang