Kleines Update und die Beihnahe-Katastrophe:
Mein Boot liegt seit Oktober letzten Jahres an Land bei Allround Watersport bei Groningen. Mit meiner Tochter Anna bin ich vor zwei Wochen - beide mit frischem amtlichen Coronatest ausgestattet - hingefahren, um die KUBA außen komplett neu zu lackieren. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es war zwar saukalt, aber dafür hat es keine Minute geregnet. So haben wir das Boot geschrubbt, geschliffen und zweimal lackiert. Da ich kein weiß mehr sehen konnte, haben wir die KUBA in glänzendem silbergrau gestrichen. Die Wahl der Farbe konnte zwar niemand so richtig verstehen, weder mein geliebtes Weib ("wieso denn ausgerechnet grau???"), noch andere Bootsbesitzer, die mit ungläubigen Blick bei uns vorbeikamen ("... das ist doch Primer, die richtige Farbe kommt noch, oder?"). John, der Hafenbesitzer, meinte nur "Marine Look" und schüttelte auch leicht den Kopf.
Egal.
Ich find es prima, bin total zufrieden.
Die KUBA war und ist halt ein besonderes Boot

Am letzten Abend lagen Anna und ich nach dem Essen auf ihrem Bett und schauten einen Film auf meinem Tablet (sehenswert: Lion, der lange Weg nach Hause).
Plötzlich stieg mir ein unangenehmer Geruch in die Nase. Ich schaute prüfend zu meiner Tochter, aber die war unschuldig.
Der Mülleimer,... nein, der wars auch nicht.
Die Stinke wurde immer penetranter, aber wir konnten uns beide nicht erklären, wo es herkam.
Ich bin in meine Kabine gegangen, nix.
Im Bad am Klo geschnüffelt, auch nix.
Die Nase über den Wasserablauf im Bad und der Küche gehalten.
Alles frisch.
Anna meinte dann, der Geruch käme unter der Sitzbank hervor.
Was soll da stinken, fragte ich, da sind doch nur die beiden Batterien.
Aber Anna bestand darauf, dass das da her käme.
So nahm ich das Sitzpolster hoch, öffnete die Holzklappe und schaute auf die beiden 140aH Batterien. Optisch war alles in Ordnung. Auch lag da keine tote Ratte oder sonstwas. Und es war auch alles ordnungsgemäß verkabelt.
Aber dann habe ich meine Hand nacheinander auf beide Akkus gelegt.
Die Starterbatterie war ganz normal kühl. Aber die Oberfläche der Verbraucherbatterie seltsamerweise unangenehm heiß.
Sofort habe ich beide Ladegeräte ausgestreckt und den Batterie Hauptschalter auf Aus gestellt.
Da nun die Wasserpumpe nicht mehr funktionierte, haben Anna und ich uns die Zähne mit Mineralwasser geputzt.
Ich hab dann immer wieder mal die "heiße" Batterie abgetastet und konnte feststellen, dass die immer kühler wurde...
Ich hab dann im Internet nach "heißen Batterien" gegoogelt und in mehreren Foren gelesen, dass sowas sehr gefährlich werden könnte. Ich las von lichterloh brennenden Wohnmobilen und dass heiße Akkus sogar explodieren könnten.
Was also, wenn ich nicht so ein feines Näschen gahabt hätte???
Ich hatte da ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, eigentlich war mir zum Kotzen zumute.
Als ich dann aber fühlte, dass die Batterie wieder komplett abgekühlt war, habe ich Anna eine gute Nacht gewünscht und bin auch in meine Koje gegangen.
Am nächsten Morgen hab ich dann direkt John davon berichtet. Er runzelte die Stirn und meinte nur, eine heiße Batterie wäre nicht gut, das könne schlimm enden...
Anna und ich haben dann das Boot aufgeräumt und sind mit dem Wagen wieder nach Hause gefahren.
Heute rief mich John an und teilte mir mit, dass er endlich Zeit gehabt hätte, um sich dem Problem anzunehmen. Die Verbraucherbatterie sei total fritte und auch die Startebatterie sei bald hin. Außerdem riet er mir, auch die beiden Ladegeräte zu ersetzen (klar, wenn schon, denn schon...)
Zwei neue Akkus, ein neues Ladegerät für beide Batterien plus Arbeitslohn 785,00 Euro.
Schöner Mist, aber ich gönne mir ja sonst nix.
Außerdem ist das Boot ja gerade erst frisch lackiert.