Shannon-Forum

Autor Thema: Infos über ERNE  (Gelesen 114642 mal)

Offline Wolf

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 201
  • Ich verspreche nichts und das halte ich auch
Re:Infos über ERNE
« Antwort #75 am: 01.05.2004, 11:37 »
Hallo  Udo,

Die Software habe ich mir bereits runtergeladen. Deine Kamera kenne ich allerdings nicht. Ist sie schon ein älteres Modell? Mir sind aus der PowerShot S - Serie nur die S 45, die S 50 und seit Neuesten die
S 1 IS bekannt. Die Letzte ist eine Spiegelreflexkamera mit optischer Antiverwacklungseinrichtung. Jezt brauche ich nur noch einen Scanner.

Alles Gute vom Ennepestrand
Wolf
« Letzte Änderung: 01.05.2004, 13:59 von Wolf »
Der Computer kann alles.
Aber sonst nichts

gelöschter Beitrag

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #76 am: 01.05.2004, 20:50 »
gelöschter Beitrag

Offline Mayo

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 605
  • So what?
Re:Infos über ERNE
« Antwort #77 am: 01.05.2004, 21:44 »
Hallo Udo,
meine persönliche Antwort hast du wahrscheinlich schon. Hier nur noch mal öffentlich: " Vielen Dank"
Hallo an alle,
traurig, wenn eine Diskussion einen solchen Verlauf nimmt.
Vielleicht sollten wir jetzt endlich wieder etwas freundlicher miteinander umgehen. Persönliche Angriffe und Verteidigungen in persönliche Mails gepackt, wäre schon mal ein Anfang.
Denn eigentlich wollen wir doch alle das Gleiche, wenn auch auf verschiedenen Wegen und aus unterschiedlichen Gründen.
Also lasst uns wieder Frieden schließen!
Schönes Restwochenende wünscht
Bine
« Letzte Änderung: 01.05.2004, 22:17 von Mayo »
could be worse ;)

Offline Holger

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 656
  • Gibt es etwas schöneres als Irland?
    • Irland Reiseberichte
Re:Infos über ERNE
« Antwort #78 am: 31.05.2004, 18:32 »
Hallo liebe Forumsfreunde, lieber bádoir, lieber Sven, lieber Rüdiger,...

die Tipps von bádoir sind gut, wenn jemand noch etwas dazu beitragen kann dann her damit. Da ich im September 2 Wochen den Erne bereisen möchte, freue ich mich über alle Anregungen.

@Sven
Kann man die CC-Karten irgendwo her bekommen. Ich habe auf den Karten von RJS immer noch eigene Kommentare geschrieben (Reisenotizen), würde dies aber auch gerne weiterhin machen, aber dann kann man diese Karten überhaupt nicht mehr lesen.

@RJS
diese Karten waren mir immer eine gute ERGÄNZUNG zum offiziellen Kartenmaterial. Gerade für Brückendurchfahrten, Schleusen und den Häfen.

@alle
ich habe es bisher so gehalten, dass ich alle Hindernisse aller Karten (Vermieter, RJS, Shell Guide) zusammengelegt habe, was übrieg blieb wurde mit den gesichteten Markern abgeglichen - und ich bin immer da angekommen wo es auch hingehen sollte.

Gruß
Holger
"Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden." - Bertha von Suttner

www.irland-reiseberichte.de
www.shannon-erne.de

gelöschter Beitrag

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #79 am: 31.05.2004, 21:14 »
gelöschter Beitrag

Offline Holger

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 656
  • Gibt es etwas schöneres als Irland?
    • Irland Reiseberichte
Re:Infos über ERNE
« Antwort #80 am: 31.05.2004, 21:42 »
Hallo Udo,

vielen Dank für das Gesprächsangebot vor Ort. Ich habe vorhin Stevie eine Mail, mit der Bitte um Freischaltung für den Reise-Kalender geschickt. Sobald ich mich dort eintragen kann, werde ich dies auch tun.

Ist vielleicht nicht ganz einfach sich zu treffen, aber wir werden es schon hinbekommen.

Vielen Dank für den Tipp mit den Karten. Hast du ein Link wo man Karten auch direkt laden kann. Nicht die von IWAI, die sind so unscharf, da meint man ja glatt man braucht eine neue Brille.

Gruß

Holger
"Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden." - Bertha von Suttner

www.irland-reiseberichte.de
www.shannon-erne.de

Offline Michael Metzner

  • Verified User
  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 394
  • Das beste Irland-Forum im deutschen Internet!
Re:Infos über ERNE
« Antwort #81 am: 31.05.2004, 21:57 »
Hallo Leute,

der Thread war verdammt lang zu lesen.
Nur kurz meine Verhaltensweise in Bezug auf Karten. Ich habe jedesmal beide Karten verwendet. Steinachers und die des Bootsvermieters parallel. Wenn ich vor Ort Differenzen feststellte, habe ich sie per Hand im jeweiligen Guide eingetragen. Damit habe ich  die Unterlagen selbst aktualisiert. Ich glaube damit kann ich ganz gut leben. Ich möchte ehrlich gesagt, auf beides nicht verzichten.

Viele Grüße,
Michael.  :)

gelöschter Beitrag

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #82 am: 31.05.2004, 22:58 »
gelöschter Beitrag

Offline Anja

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 8
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Infos über ERNE
« Antwort #83 am: 14.06.2004, 14:12 »
Hallo an ALLE!

Nochmals "Vielen Dank!" fuer die vielen Tipps.
Jetzt stehen auch die Daten unserer Reise fest:
18. bis 29. September eine Inver Duchess.  ;D

Wenn ich so in den Kalender schaue, das sind noch ueber drei Monate. Tja, vielleicht hat Stevie bis dann auch noch etwas.

Sonnige Gruesse
Anja

gelöschter Beitrag

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #84 am: 15.06.2004, 11:34 »
gelöschter Beitrag

Offline Stevie

  • Administrator
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 4609
Re:Infos über ERNE
« Antwort #85 am: 16.06.2004, 19:56 »
Hallo Udo,

wir sind vom 22.09. - 02.10. auf dem Erne und starten bei Manor House Marine. Den Treffpunkt machen wir dann noch kurzfristig aus. Verdurstet ist bei uns an Bord auch noch niemand :D.

Gruß Stevie


gelöschter Beitrag

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #86 am: 19.06.2004, 13:09 »
gelöschter Beitrag

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Re:Infos über ERNE
« Antwort #87 am: 09.07.2004, 11:16 »
Hallo liebe Erne - Interessierte,.

Gelegentliche kurze Lebenszeichen in diesem Forum haben Euch verraten, daß es mich noch gibt.
Ansonsten  gab  es bei mir  statt Spanten und Wanten Sparren und abgestoßene Kanten, mit anderen
Worten: Dachgeschoßausbau, und jetzt geht's so langsam ans Umziehen. In dieser Verschnaufpau-
se:

E r n e  - T i p p s  Teil 3


Aber erst noch :  Nachtrag zum Teil 2:

Leider  scheint  mein "Stammplatz" in Enniskillen auch nicht mehr sicher zu sein, wie hier im
Forum  mittlerweile zu erfahren ist. Schade, hoffentlich bekommt man das in den Griff. Es ist
halt immer ein Dilemma: Legt man an einem vielbegangenen Platz an, wo man hofft, daß sich die
Einbrecher nicht trauen, oder an einem ruhigen Platz, wo zwar so schnell kein Einbrecher hin-
kommt, ggf. aber ganz in Ruhe zu Werke gehen kann?

Aber  gerechtigkeitshalber  muß  man  schon  sehen, daß es das Problem in Deutschland genauso
gibt, die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs ist wohl immer noch höher als in Irland.


Aber nun geht's weiter:

Bevor es in Enniskillen losgeht, überlegt, ob Ihr genug Publuft geschnuppert habt. So schnell
kommt  nämlich nichts mehr. Überprüft auch die Vorräte an Lebensmitteln. Es ist schlimm, wenn
man  an  den  schönsten  Plätzen  vorbeifahren muß, nur weil irgendwelche Vorräte ausgegangen
sind.  Denkt  dabei nicht nur an Bier, sondern auch an Trinkwasser. So bequemes Einkaufen wie
in Enniskillen habt Ihr am ganzen Lower Loch Erne nicht mehr!

Nach  Enniskillen kommt man erst mal an ein gut markiertes Wehr, an dem es westlich durch die
meist  offene  Schleuse  vorbeigeht. Das Wehr dient nur dazu, bei niedrigem Wasserstand einen
Mindestpegel auf Upper Loch Erne zu halten. Ca. 1,5 km weiter, dort, wo sich der sich der Er-
ne gerade überlegt, ob er ein See werden soll, kommt eine Fahrwasserspaltung südlich von:

DEVENISH ISLAND.

Absolut sehenswerte Anlage aus dem 12. Jahrhundert mit Ursprung im 6. Jhdt.

Der  östliche  Anleger ist meist recht voll, es stand sogar zur Diskussion, ihn in der Haupt-
saison zu schließen, weil die Personenfähre immer behindert wurde.

Der  westliche Anleger ist weniger überlaufen, dafür muß man sich erst einmal durch etwas Ge-
strüpp kämpfen, bis man den etwas weiteren Weg zur Klosteranlage findet. Wer sich nicht gerne
mitten durch frei weidende Kühe bewegt, ist hier falsch. Bei Westwind taugt der Anlieger auch
nicht so gut zum Übernachten.


WHITE ISLAND (I) (Westufer)

Das ist die falsche, sofern man das von so einer schönen Insel sagen darf. Man kommt aber nur
mit dem Ruderboot hin, und White Island (II) mit den Statuen kommt später!

Danach  hat  man die Qual der Wahl. Fährt man ab Long Island (vor 51C) erst das östliche Ufer
und kommt man dann im Westen zurück, oder umgekehrt? Oder fährt man im Zickzack?

Macht  nicht zu viel Pläne, Leute, es kommt alles anders! An einem schönen Sonnentag wird man
vielleicht  schwimmen  wollen  und bleibt lieber z.B. in Rossigh. An einem durchwachsenen Tag
macht  man  lieber  eine  Wanderung  im Castle Archdale Park und wenn das Wetter mal  :-[ :-[ :-[ist,
macht man Pause an einem geschützten Platz wie Carrickreagh.

Aber nun der Reihe nach, d.h. von Süden nach Norden im virtuellen Zickzack-Kurs



MANOUR HOUSE MARINA (Ostufer)

Für  die  örtlichen  Verhältnisse  große Marina. Man wird meistens an einen freien (privaten)
Liegeplatz eingewiesen. Ausgangspunkt für eine Wanderung nach Killadeas zum Bishop's Stone an
der Kirche.




CARRICKREAGH (Westufer)

Laßt  Euch  von  den  Regattatonnen  (es sind dort wirklich welche!) nicht verwirren. Es wäre
schade,  wenn  Ihr  nicht  nach Carrickreagh in der windgeschützten, idyllischen Bucht kommen
würdet.  Schöne Bademöglichkeit. Wandermöglichkeit, fast ein Muß, zum Aussichtspunkt (Wegwei-
ser  gleich  über der Straße) mit einem herrlichen Rundumblick, wenn das Wetter mitmacht. Se-
henswert ist auch der Ely Lodge Forest Park etwas weiter südlich.

Kleiner Preis für so viel Idylle: Kein Pub weit und breit.

Wer all das in Ruhe genießen will, kommt am besten am Nachmittag / frühen Abend an und bricht
am nächsten Tag erst Mittags auf.


z.B. nach

INISHMACSAINT (Westufer)

Kleinere,  nicht  so  überlaufene Klosteranlage. Wandermöglichkeit über die Pontonbrücke nach
Süden.  Hier werdet Ihr einen weiteren Anleger in der Camagh Bay entdecken, der idyllisch er-
scheint,  aber das Wasser dort ist zu flach. Und wer glaubt, dezimetergenau nach Echolot fah-
ren zu können, möge doch bitte dieses Angebot in Erwägung ziehen:

http://www.green-island-tours.de/unsere_reisen_irland_info.html

ROSSCLARE (Ostufer)

Ohne Besonderheiten an Land, eher zum Füßevertreten oder eine Kaffepause. Senkrecht zur Ufer-
linie ansteuern (unreiner Grund); bei Westwind ungeschützt.



ROSSIGH (Ostufer)

Großer,  in  der  Nebensaison oft ganz leerer Anleger mit Minisandstrand, an dem Muscheln und
seltene  Steine  zu  finden sind. Grillplätze an Land. Und wer mal aus eigener Kraft auf eine
Insel  schwimmen  möchte:  nach Horse Island sind's knapp 100 Meter. Schöne Sonnenuntergänge,
einfach ein Platz zum Bleiben.

TULLY (Errincurrach Cruisers) (Westufer)

Großer,  geschützter  Hafen  ohne  große  Highlights  an  Land. Das Restaurant (an der Straße
rechts)  habe ich noch nicht getestet, aber wegen der schönen Aussicht steht es ganz oben auf
meiner Liste.


TULLY BAY (Westufer)

Ausgangspunkt  für eine Wanderung zum Tully Castle. Gut erhaltene Ruine (ich weiß, es ist ein
Widerspruch, aber wir sind ja in Irland) mit sehenswerter Gartenanlage.

Die Erne Charter Boat Association rät von einer Übernachtung bei Ost / Nordostwinden ab. Rein
vom Augenschein scheint das übervorsichtig zu sein, aber warum soll man den Rat der Einheimi-
schen buchstäblich in den Wind schlagen, wenn der Hafen von Erincurrach Cruisers so nahe ist?




ARCHDALE (Ostufer)

Große, geschützte Hafenbucht, die schon manchem von Wind und Wellen gebeutelten Seemann einen
tiefen  Seufzer  der  Erleichterung  entlockt hat, vorausgesetzt, er hat angesichts des nahen
Zieles  (White  Cairn)  die  Marker  58R bis 58T beachtet (ist ein bißchen verlockend, sie zu
schneiden).

Hier gibt es einen kleinen Laden (Gasflaschen!) und ein Pub, allerdings mit beschränkten Öff-
nungszeiten  in  der  Nebensaison.  Bademöglichkeit  nur  außerhalb an der Mole, in der Bucht
selbst  sollte  man  dies  den zahlreichen Enten überlassen. Das Ende der Mole ziert ein sog.
"White Cairn". Das sind jahrhundertealte solarbetrie Leuchttürme. (Naja, genaugenommen funk-
tionieren sie halt so, daß der weißen Anstrich leuchtet, solange die Sonne scheint; das Ener-
giespeicherproblem hat man damals noch nicht gelöst)

Sehenswerte  Schloßanlage  mit  altem (Ruine) und neuem Schloß (Jugendherberge). Sehr schöner
Park  ,  fast  ein bißchen botanischer Garten. Den "Minizoo" hat man leider aufgelassen, aber
auch  so  kann  man  hier locker einen Tag verbringen, wobei man keinesfalls den Schilfgarten
auslassen  sollte.  An den Park schließt sich auch noch ein großes Waldgebiet an. Den zweiten
Anleger im Osten habe ich bisher nur zu Fuß erkundet, er scheint mir in Landnähe, dort wo die Was-
serzapfstelle ist, recht flach.

Geht  man  vom Hauptanleger leicht links, kommt man auf eine riesige Asphalt- und Betonfläche
(war mal was militärisches), die jetzt ein Wohnwagenstandplatz ist. Muß man nicht gesehen ha-
ben,  aber  wer mal einen Blick in die Fenster gatan hat, ist ein für alle mal von dem Vorur-
teil kuriert, daß Vorliebe für Kitsch eine südeuropäische Krankheit ist!

In  diesem Zusammenhang ein Tipp: Bei gutem Wetter kommen die Einheimischen am Wochenende bis
von  Belfast hierher und lassen teilweise auch ihre Scooter und Runabouts zu Wasser. Im Hoch-
sommer  würde  ich  die Wochenenden hier meiden. Je weiter man sich der Hauptsaison entfernt,
desto  ruhiger  wird es. Bis Mai oder ab Mitte September würde ich meine Törnplanung deswegen
nicht  umschmeißen,  es ist ja auch ganz nett, mal mit ein paar gleichgesinnten Einheimischen
zu ratschen. Da erfährt man mehr, als in den Reiseführern!

Archdale  ist ein Platz, an dem man mehrere Tage verbringen kann- und manchmal auch muß. Denn
wenn  der Sturm draußen recht tobt, merkt man es hier nicht, aber wenn man draußen ist, kommt
man schnell wieder zurück. Über das Wetter am Erne werde ich mich noch gesondert auslassen.

Wenn der Sturm nicht zu stark ist, kann man sich in Landnähe "herausschleichen" für ein klei-
nes Inselhopping:

WHITE ISLAND (II)
ist  nicht  weit. Das ist die mit den rätselhaften Statuen, die man gesehen haben sollte. Ein
kleiner  Spaziergang  auf den Hügel dahinter ist auch möglich, die Wiese ist allerdings stel-
lenweise sumpfig.

CREVINISHAUGHY ISLAND

mit  zwei  Anlegern,  die  durch einen wildromantischen Waldweg (ca. 1,5 km ) verbunden sind.
Zwei  Ruinen  (neueren  Datums) machen das Ensemble komplett. Schön schattig bei großer Hitze
;-) Aber auch schön, wenns mal regnet.

AGHINVER BOAT CO. (Ostufer)

Anleger mit Marina. Tagsüber (10 ... 16 Uhr) wenig befahrene Straße mit herrlichem Blick über
diesen  Teil  des Sees. Vom Anleger weg links kommt ein Haus mit liebevoll und für die Gegend
untypisch angelegtem Garten.



KESH (Ostufer)

Netter Ort mit Pubs, Einkaufsmöglichkeiten und sogar einer Bank. An den vorgelagerten Markern
63C  und  63D beginnt die ausgebaggerte Fahrrinne (nicht verlassen!) zur Mündung des Kesh Ri-
ver, den man ca. 1,5 km hinauffahren kann. Sehr malerische Landschaft. Wenn man so gemächlich
in  der  Abendsonne den Kesh River zwischen grünen Wiesen hinauftuckert, hat man eine Idylle,
die  fast  schon  nicht  mehr auszuhalten ist. Solche Szenen entschädigen einen restlos für 4
Stunden Wartezeit in Heathrow.

Am Anleger ist man mitten in dem freundlichen Ort, der nach so viel Landschaft eine nette Ab-
wechslung  bietet.  Wandermöglichkeiten rundherum gibt es obendrein. Ein nettes Fotomotiv ist
auch  die  Irische  light  - Version eines Kreisverkehrs: An einer Straßeneinmündung wird ein
großer  weißer  Punkt auf den Asphalt gemalt- fertig ist der Kreisverkehr! (Bei uns kostet so
ein Umbau 100 000 Euro und mehr)

Eine  wichtige Einschränkung gilt es zu beachten: Der Wenderaum in Kesh ist nicht allzu groß.
Vor  dem Neubau des Anlegers konnte man wegen nicht markierter Steine schon mit der Town Star
(9 m ) aufsitzen. Das ist jetzt wohl kein Problem mehr.

Da  ich  seitdem immer "nur" mit einem 14m - Schiffchen unterwegs war, bin ich seit dem Umbau
nicht  mehr hinaufgekommen. Natürlich habe ich den Anleger zu Fuß inspiziert, und nach Augen-
maß  -  OHNE  JEDE  GARANTIE  - würde ich sagen, daß man die Runde mit einem 12 m - Boot noch
schaffen könnte, vorausgesetzt, liegende Boote schränken den Wenderaum nicht zusätzlich ein.

Während  mit einiger Übung der Arney River, wie erwähnt, auch rückwärts befahrbar ist, stelle
ich  mir das am Kesh River ausgesprochen ekelhaft vor. Viele Kurven, viele Steinchen, und das
bei  deutlicher  Strömung.  Worst  Case ist, wenn sich ein Schiff, das gerade so lang wie der
Fluß breit ist, in einer Kurve einkeilt. Da würde ich fast noch lieber an einem Barrow - Wehr
kleben, da bleibt wenigstens die Schraube heil!

Also unbedingt beim Vercharterer fragen, ob der Kahn in Kesh gedreht werden kann!

So,  jetzt  habe ich Euch wegen Kesh erst den Mund wäßrig gemacht, und dann den Teufel an die
Wand gemalt. Das wäre seelische Grausamkeit, wenn es nicht eine Ausweichmöglichkeit gäbe:


MUCKROS (Nordosten)

Hier gibt es keine so idyllische Anfahrt, und nach Kesh sind es knapp 2 km Fußweg. Dafür gibt
es hier Sandstrand, so weit das Auge reicht (Na ja, bei 2 Dioptrien). Hier kann man die Sonne
bei Meeresrauschen, äh, -plätschern beim Untergehen beobachten.

Der  Fußweg nach Kesh ist nicht so tragisch, wenn man folgendes beachtet: Er verläuft auf ei-
ner in der Nebensaison wenig befahrenen Straße. In der Hauptsaison und an Wochenenden geht es
wegen  der  Wohnwagen-  und Zeltplätze etwas mehr zu. Ich würde einen Rucksack (für Einkäufe)
und für den Rückweg in der Dunkelheit unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen und vor allem die
hellste Kleidung, die Ihr nach 1, 2 Wochen Bootsurlaub noch habt, anziehen

SEAN & MAGHO JETTY (Südufer der westlichen Erne - Erweiterung)

Viel  Natur  zum Wandern und am Wochenende immer ein paar Iren zum Ratschen wegen der angren-
zenden Parkplätze. Magho bietet auch einen sehenswerten Aussichtspunkt.

Wichtig und wirklich ernst gemeint ist die Warnung in allen Führern, daß man hier wegen evtl.
aufkommender  Stürme  nicht  über Nacht bleiben soll. Alte Hasen wissen es, den Newbies sei's
hier gesagt: Selbst wenn Ihr am Abend bei absoluter Windstille gegrillt habt, kann über Nacht
ein  Wind  deutlich  über 6 bft. aufkommen. Auch wenn Ihr nach allen Regeln der Kunst festge-
macht  habt,  und Euch schlaflose Nächte und seekranke Crew nichts ausmachen: Ihr seid für 1,
2, 3 Tage fest. Hier gibt es wegen der Fallwinde aus West bis Süd keine wirksame Landdeckung.
Nur für einen kurzen Tagesstop bei absulut sicherer Wetterlage anfahren!


BOA ISLAND (Nordufer)

ausgesprochen zwischen "bó" und engl. "bow". kommt vom Irischen bó = Kuh

Die  Insel mit den merkwürdigen Skulpturen auf dem Caldragh Graveyard. Für den Skipper ist es
allerdings schwer, dorthinzukommen. Der Anleger am Brockagh Point dürfte vollends den Zustand
erreicht  haben,  der  so schön "crumbled away" genannt wird. Man kann auf Lusty Beag anlegen
und mit der Fähre auf die Hauptinsel fahren und dann gut 3 km auf der nicht ganz unbefahrenen
A 47 (Pendlerverkehr von/nach Enniskillen) nach Westen gehen (kein Wanderweg vorhanden). Wenn
Ihr's auf Euch nehmt, achtet wegen des Autoverkehrs darauf, beim Rückweg nicht in die Dunkel-
heit zu geraten!

Die  Statuen  sind schon eindrucksvoll, auch die Ungezwungenheit, wie man sie auf diesem aufge-
lassenen Friedhof läßt. Bei uns wären sie hinter Glas oder in irgendeinem weit entfernten Mu-
seum.  Aber gerade so, in ihrem landschaftlichen Kontext, haben sie ihre eigentliche Wirkung.
Die efeubehangenen Bäume drumherum, etwas Nebel, vielleicht eine Idee Nieselregen und die Ru-
fe von einigen jackdaws .... Kurzum, ein Gesamtkunstwerk!


CASTLE CALDWELL (im Westen)

Viel Park und Wald, und eine erst auf den zweiten Blick erkennbare, ganz mit Efeu überwucher-
te Ruine. Man weiß garnicht, wer hier was zusammenhält.



BELLEEK

Hier  muß  ich passen. Auf dem Wasser bin ich nie soweit gekommen. Entweder habe ich zu stark
gebummelt  (ist  ja  Urlaub) oder Stürme haben mich in Archdale gehalten. Bedenkt, daß es bei
schönem Wetter kein Problem ist, nach Belleek zu kommen, aber dann gehts stromauf zurück, und
da  werdet  Ihr, je nach Strömung (ändert sich schnell) und Bootstyp, von den Schnecken über-
holt---  um  dann, glücklich wieder auf dem breiten Wasser angelangt, festzustellen, daß hier
ein Sturm wütet. Also rechnet viel Reservezeit ein.

Belleek  selbst  ist  ein sympathischer Ort mit altehrwürdigen Pubs und einem richtig schönen
Haushaltseisenwarenandenkentextilwerkzeugladen, dessen Inhaber ganz stolz seine Deutschkennt-
nisse  an den Besucher, gleich welcher Nationalität, anbringt. Sehenswert ist auch die Töpfe-
rei mit Führungen.


Damit sind wir am Ende der Reise angelangt. Aber seid nicht traurig, Leute!
Es gibt noch eine Menge allgemeiner Tipps nachzutragen. Während des Kistenschleppens wird mir
noch manches einfallen.

Zum Beispiel, was man machen kann, wenn man den Erne wegen eines Sturms gar nicht ganz befah-
ren  konnte,  den  Rest  aber  sehen will, wie man auch ohne geeignete Ziegelsteine im Freien
grillen  kann,  wie  man die Wassertemperatur zum Schwimmen um mindestens 6 Grad erhöhen kann
(!!NEIN, nicht so!!), was es mit den "White Horses" auf sich hat, und, und.....

Also freut Euch, aber seid geduldig! Bis zu Anjas Urlaub bin ich fertig!

Bis dann! Gerhard

« Letzte Änderung: 09.07.2004, 12:48 von bádoir »

Tom

  • Gast
Re:Infos über ERNE
« Antwort #88 am: 17.07.2004, 18:07 »
Hallo,

nachdem ich mich nun mehr oder weniger durch den ganzen Thread gelesen habe, muß ich auch noch meinen Senf dazugeben.

Ich bin zweimal mit unterschiedlicher Besatzung und unterschiedlichem Boot von Belleek aus gestartet.
Das Städtchen ist ganz nett und ein Besuch der Pottery  ist auch keine vertane Zeit (es sei denn, das Wetter ist zu schön).

Mit der Navigierung hatte ich, als Anfänger, überhaupt keine Probleme. Die Karte bekamen wir von der Marina und Noel, Belleek Charter Cruising, ging sie mit uns durch, um auf  spezielle Gefahrenpunkte hinzuweisen. (z.B. keine Einfahrt nach Kesh mit der Waverunner)

Bei der ersten Tour 1996 im September hatten wir keine Probleme. Das Wetter meinte es gut mit uns und wir konnten den Broad Lough querren wie wir wollten.
Dies änderte sich im Juni 2001 als wir das zweite mal da waren. Am zweiten Tag wurde es sehr stürmich und so hingen wir zwei Tage in Kesh (diesmal mit der Morrel) fest. Am dritten Tag haben wir dann unseren ganzen Mut zusammenfenommen, alles gut verstaut und sind dann bis Castle Archdale gefahren um am nächsten Tag die magische rote Linie in der Karte zu überqueren.

Fazit: Ist es windstill, dann kann man auf dem Lower Lough Erne herrlich cruisen, kommt Wind auf und es sind keine 'White Horses' zu sehen ist es auch noch ganz angenehm. Sollten sich Schaumkronen bilden während man auf dem Lough ist, hilft nur eins: Full Speed zur nächsten geschützten Anlegestelle.

BTW. nächstes Jahr geht es währscheinlich wieder auf den Erne .

Gruss Tom

Offline bádoir

  • Verified User
  • VIP Member
  • *****
  • Beiträge: 3072
  • Irland sehen- und leben!
    • http://www.dazukommichn.ie
Re:Infos über ERNE
« Antwort #89 am: 09.08.2004, 15:57 »
     
 Erne-Tipps Teil 4

Hallo Erne-Freunde!

Hier nun zum Abschluß, wie versprochen, ein paar allgemeine Tipps für die
Erne-Region,  die aber sicher auch für andere Reviere nützlich sein könn-
ten.

Aber  erst  noch  ein  Nachtrag: Fast hätte ich ein wunderschönes Anlege-
plätzchen vergessen: Tully (nur ein Flurname, von tulach = Hügel) liegt 4
km  flußaufwärts  vor  Bellanaleck, Irish Grid 376000 N 265000 E. Es gibt
zwar  kein  Pub  und kein Leitungswasser, aber ansonsten ein Fünf-Sterne-
Anleger, an dem Ihr gleich folgendes ausprobieren könnt:



GRILLTIPPS

Gerade  im ruhigeren Erne - Revier kommt man oft an schöne Plätze, wo man
am  liebsten zu einem zünftigen Grillabend bleiben möchte, und dann fehlt
es an der nötigen Ausrüstung- oder auch nicht....

Fast in jedem Boot ist ein Gitter zum Grillen zu vorhanden- schaut mal in
den
Backofen! Problematischer wird es schon, vier gleich hohe Steine als Auf-
lage  zu  finden. Dafür mein Spezial - Tipp: Nehmt 4 leere Bierdosen (die
mit  500 oder 568 ml), füllt sie randvoll mit Wasser und stellt sie unter
die  vier Ecken des Gitters. Man sollte es nicht glauben, aber das Wasser
kühlt  die  dünne Dosenwand so gut, daß der Aufbau eine durchschnittliche
Grill-Session  aushält. Und wenn die Session länger ausfällt, fallen wohl
auch Ersatzdosen an.

Der  Trick  funktioniert  übrigens genauso, wenn Ihr mal im Ferienhaus im
Kamin grillen wollt.

Und  was  grillt man? Z.B. die im Rohzustand schlabberweichen Pork Sausa-
ges,  Backrashers,  Boxties  (eine Kreuzung aus Omelett und Kartoffelpuf-
fer),  dicke  Scheiben  vom Black Pudding (eine Art Blutwurst). Unkompli-
ziert  sind  auch  Kartoffeln  und ganz fein sind in ca 1 cm geschnittene
white turnips mit viel irischer Butter (hat nichts mit unseren weißen Rü-
ben  zu  tun)  Zur  Not kann man auch die fertigen Bestandteile des Irish
Breakfast (heißt hier übrigens Ulster Fries!) im Laden kaufen und auf dem
Grill etwas aufpeppen.

Die wahre Offenbarung sind aber leicht angeräucherte Lachsfilets:

Man kauft möglichst dünne (ca. 2 cm) Scheiben Lachs

Erst  macht  man mal einen kleinen Haufen Holz und läßt ihn solange bren-
nen,  daß  er  schon  langsam in Holzkohle übergeht. Dann bedeckt man die
Flammen  dick  (mind.  5 cm) mit zerkleinerten, etwas feuchten Torfstück-
chen,  sodaß  sich starker Rauch bildet. Dann baut dann den Grill darüber
und legt den Lachs darauf (vorher salzen). Jetzt immer wieder mal wenden,
bis  der  Lachs  nach ca.10 - 15 Minuten angeräuchert ist. Wenn man alles
richtig  gemacht  hat,  frißt sich jetzt langsam die Glut durch den Torf,
und  der geräucherte Lachs wird jetzt gegrillt (nochmal ca. 5 Minuten pro
Seite, mit Butter einstreichen).

Dafür lasse ich jedes Fünfgängemenü stehen.



SCHWIMMEN


Aus  meinen  früheren Ausführungen mag hervorgegangen sein, daß es in Ir-
land noch eine zweite menschenwürdige Art gibt, sich durchs Wasser zu be-
wegen:  Schwimmen. Ebenso wie Wandern bietet es eine willkommene Abwechs-
lung  im  Bordleben.  Dazu  auch noch ein paar Tipps, vor allem, weil die
meisten an diese Möglichkeit garnicht denken:

Für  die  Wassertemperaturen  gilt das gleiche wie für das irische Klima:
Man  wähnt sich selten am Mittelmeer. Aber über 20 øC schafft es der Erne
zum  Beispiel im Sommer schon, vor allem in Buchten; Mitte September habe
ich  das  auch  schon  gehabt.  Es  gibt nichts schöneres, als vor dieser
traumhaften  Landschaftskulisse  zu schwimmen. Aber: In der schönsten und
ruhigsten  Reisezeit, also April/Mai und September/Oktober können es auch
deutlichst  unter  20  øC sein. Die Wasserratten unter den Iren lösen das
ganz einfach:

Vor langer Zeit, als Irland-Neuling, hatte ich die gängigen Vorurteile im
Gepäck: Interessantes Land, aber kalt. Und dann noch die Bilder von Iren,
die unerschrocken im Winter schwimmen gehen.

Und da tat sich am B&B an einem schönen Tag im Mai vor dem Bug Lough Scur
auf.  Sonnenbeschienen,  blauer Himmel, grüne Wiesen, rundrum gelb leuch-
tender  Ginster. So schön, wie eben nur Lough Scur sein kann.
http://www.iwai.ie/gallery/pics/LoughScur-GFlynn.jpg
Und in diesem  traumhaften  Wasser  ein paar Schwimmer, die locker-lässig unterwegs
waren.  Selbst  am  Bodensee und in den Bergen aufgewachsen, bin ich hin-
sichtlich Wassertemperaturen nicht zimperlich, aber das war mir dann doch
zu  heftig.  Und  so blickte ich neidvoll- bewundernd den Leuten nach...-
bis sie aus dem Wasser stiegen: In Neoprenanzügen!!!     ;D :P

Auf solche Ideen können auch nur die Iren kommen.

Und  da  erinnerte ich mich an einen Surfsuit, der in seiner eigentlichen
Bestimmung  nicht allzuviel erlebt hat und nun beleidigt in meinem Keller
hing - zu spät!

Kurzum,  im  nächsten  Urlaub war mein Gepäck noch etwas schwerer und ich
kann euch verraten, daß 3 mm Neopren aus 14 °C Wassertemperatur subjektiv
empfundene komfortable 20 °C machen.

Wie ich mittlerweile weiß, greifen die Iren auch an der Atlantikküste oft
zu  diesem unfairen Mittel. Nicht nur wegen dem Wasser, sondern auch, daß
man  an Land nicht gleich ausfriert. Die Sonne scheint dort nämlich meist
mit 3 ... 4 beaufort . ;)

Die  Einheimischen  haben natürlich den Vorteil, daß sie viel mehr als 20
kg  Gepäck mitnehmenen können, aber für uns rentiert es sich halt nur für
einen längeren Urlaub.




SICHERHEITSHINWEISE

Doch  es  gibt  tückischere Gefahren für den Schwimmer, als zu erfrieren:
Die Schiffschraube! Sie übt schon in Vorwärtsfahrt einen Sog an der Seite
des  Schiffsrumpfs aus, und kriminell wird es im Rückwärtslauf. Hier wird
der Schwimmer unweigerlich hineingezogen (auch der unfreiwillige, deshalb
nie  das  Schiff  mit Fahrt rückwärts "abbremsen", wenn jemand ins Wasser
gefallen ist !!).

Vor  jedem Badevergnügen heißt es also: MOTOR AUS! Bei Innensteuerständen
kann  jemand  herumspielen, und die Rastung, die die Leerlaufstellung bei
Außensteuerständen  absichert,  ist  oft so ausgeleiert (Kanalboote!), so
daß man durch bloßes Anlehnen unversehens Vollgas geben kann.

Daß Wehre und Schleusen wegen Sogwirkung und Wirbelbildung tabu sind, ist
wohl klar, ebenso, daß man nicht in unbekannte Gewässer hineinspringt.

Zur  Wasserqualität:  Sie  ist  ganz überwiegend hervorragend, man sollte
nicht  zu  viel Bedenken haben. Wasser, das aus Moorgegenden kommt, neigt
immer zur Schaumbildung- und die nächste Dusche ist so weit wie das Boot.
Es gibt nur einige wenige, leicht zu vermeidende Ausnahmen:

In der Brühe, die in den Häfen ist, wird niemand freiwillig baden; anson-
sten  gilt  es,  die ersten paar hundert Meter unterhalb von Anlegern und
1-2 km unterhalb von größeren Städten zu meiden.

Falls Euch der Urlaub mal über den Erne hinausführt: Vielleicht nicht ge-
fährlich,  aber doch unappetittlich ist das Baden in Stillwasserabschnit-
ten von Kanälen: Grand Canal außer in der Nähe vom Milltown Feeder, Royal
Canal,  Barrow  Line.  Die Seen am B&B (Ballyconnell & Ballynamore Canal)
sind  sehr  sauber,  auch der Ostabschnitt (= Woodford River) ist je nach
Wasserführung OK)



Eine  Schwierigkeit  taucht  erst auf, wenn man schon im Wasser ist: Dann
stellt  man  fest,  daß  es  leicht  ist, ins Wasser hineinzukommen, aber
schwer,  wieder ins Trockene zu gelangen, egal ob man nun freiwillig oder
unfreiwillig ins Wasser gelangt ist.

Sich  an  der  Bordwand (Kanalboote) oder Badeplattform hochzuziehen, er-
scheint  recht  einfach,  solange man noch den Auftrieb vom Wasser spürt.
Aber  dann  schlägt die Schwerkraft zu, und man verflucht jedes Kilo ein-
zeln.

An den Kanalbooten kann man es über das Ruder versuchen (tut der Fußsohle
gar nicht gut). Viele Schiffe sind auch mit einer Badeleiter ausgerüstet.
Aber Badeleitern sind ein tieftrauriges Thema im Bootsbau. Offensichtlich
ist  es  leichter, 300 PS in einen Außenborder zu packen, als vernünftige
Badeleitern zu konstruieren. Oft sind sie nämlich vom Wasser aus nicht zu
entriegeln, oder ihre unterste Sprosse taucht gerade mal knapp ins Wasser
ein-  mit  anderen  Worten, man ist wieder auf Klimmzüge angewiesen. Drei
volle  Sprossenabstände  sollten  unter  der  Wasserlinie vorhanden sein,
sonst vorher hart trainieren oder: forget it!

Am  besten  ist es immer noch, vom Land oder Steg aus ins Wasser zu stei-
genund  nicht  ins Wasser zu fallen! BTW: Kanalufer sind viel steiler und
rutschiger, als man denkt!



SEEWETTER AM ERNE

Ganz so dramatisch wie an der Westküste Irlands geht es nicht zu, aber es
ist  nicht  weit  zum  Atlantik,  und es kann beträchtliche und vor allem
schnell aufkommende Stürme geben.

Es gibt zwar einen oft zitierten Spruch, daß bei schwerem Wetter erst die
Mannschaft,  dann  das  Inventar  und zum Schluß erst das Schiff versagt,
aber  erstens  ist das wenig hilfreich und dann gilt das in diesem Revier
nur bedingt. Charakteristisch für den Erne sind die Kreuzseen (Kabbelwel-
len),  die durch den wechselhaften Untergrund und durch das stark geglie-
derte Ufer entstehen. Das heißt, die Welle kommt nicht schön brav aus ei-
ner  Richtung, sodaß man sie auskreuzen kann; sondern völlig unvorherseh-
bar  aus  allen Richtungen, wo sie sich mal gegenseitig aufheben, und ein
anderes  mal aufsummieren. Manchmal hat man 50 m ruhiges Wasser vor sich,
und dann kommt ein doppelt hoher Brecher unversehens von der Seite.

Ganz  besondere Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man mit einem Ka-
nalboot unterwegs ist. Das liegt einmal an dem geringen Tiefgang und dann
an  dem  ungünstigen  Verhältnis  von Längs- und Querstabilität. Die hohe
Längsstabilität scheint bei gegenan laufender Welle zunächst mal vorteil-
haft, weil das Boot die Bewegung nicht mitmacht. Aber gerade das wird zum
Nachteil,  wenn die Welle höher wird, weil sie dann sofort überkommt, und
das schafft keine Lenzpumpe mehr.

Der  wannenförmige Querschnitt des Unterschiffs bewirkt andererseits eine
sehr  geringe  Querstabilität. Die Ausbauchung der Seitenwände im konven-
tionellen  Schiffsbau  verlagert  bei  Krängung  (Seitenneigung) den Auf-
triebsschwerpunkt  nach  oben  und wirkt so stabilisierend. Das Kanalboot
ist aber durchgehend gleich breit und kann sich schon bei schwacher seit-
licher Welle gefährlich aufschaukeln. Wenn sich Wind und Welle dann etwas
verstärken,  dreht  sich so ein Kanalboot um die Längsachse wie die Bock-
wurst im Topf. Manche der großen Boote der früheren Berufsschiffahrt gin-
gen  auf Loch Ree und Loch Dearg in den dort plötzlich aufkommenden Stür-
men  verloren.  Eines davon, die 45M, wurde viele Jahre später wieder ge-
hoben  und  restauriert,  um in dem Video "Waterways" von Dick Warner die
Hauptrolle zu spielen. Der Mannschaft, die in dem Unwetter auf Loch Dearg
ertrunken ist, nützte das nichts mehr.

Diese  Schwarzmalerei soll Euch jetzt nicht die Urlaubsplanung vermiesen,
denn Gefahren, die man kennt, kann man ja meiden. Dazu ein paar Tipps:

Achtet  auf  die  "White  Horses".   Das sind nicht, wie der Name vermuten
läßt,  spektakuläre Schaumberge wie an der Atlantikküste, es sind relativ
harmlos aussehende Schaumstreifen, die auch in ruhige Buchten hineintrei-
ben.  Nicht  die Höhe, sondern die Länge zählt. Je nach Region und Schiff
kann  man  sich  bei 10 bis 20 Metern noch vorsichtig raustasten; darüber
braucht man es garnicht mehr versuchen.

Zeitplanung:  am  besten  so,  daß man erst mal etwas flotter bis zum ge-
wünschten  Ziel  durchfährt, und mehr Zeit für die Rückfahrt vorsieht. So
hat  man  mehr  Pufferzeit, falls man mal wegen des Wetters nicht weiter-
kommt.

Anker:   Das  "völlig überflüssige Teil" (O-Ton Bine) sollte immer mit un-
verwirrter Leine/Kette auf Deck bereitliegen, falls keine Motorspill vor-
handen ist. Im Fall eines Maschinenschadens bewahrt er Euch davor, an ei-
nen  Felsen  oder in eine seichte Bucht (auch nicht so viel besser) abge-
trieben zu werden.

Volltanken:  Je  leerer der Tank, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit
eines  Maschinenausfalls. Wenn bei Seegang nur noch eine Viertel Tankfül-
lung  herumschwappt,  kann  die Kraftstoffpumpe bei Krängung Luft ziehen,
und  dann  streikt der Diesel und läßt sich meist - je nach Bauart- nicht
mehr  anlassen. Obendrein lösen sich bei Seegang im fast leeren Tank viel
leichter Verunreinigungen, die dann die Kraftstoffleitung verstopfen. Al-
so immer volltanken, wenn der Erne mal schlecht gelaunt ist!



Und  wenn  Ihr  in  berechtigter Vorsicht nicht den ganzen Erne geschafft
habt, gibt es noch eine Lösung:


LANDURLAUB

Ist  hier vielleicht off topic, aber ein guter Tipp. Im Dreieck Sligo-En-
niskillen-Donegal läßt sich auch ganz wunderbar Landurlaub machen.

Und  damit  der Landurlaub den Skipper nicht zu hart ankommt- warum nicht
im  Winter?  Frost  gibt es fast keinen, Tagestemperaturen immerhin 10 °C
und  mehr,  der  Ginster  fängt schon an zu blühen. Jetzt, wo bei uns bis
Mitte Januar sowieso kein vernünftiger Schnee liegt, wird auch der einge-
fleischte Skifahrer nichts versäumen. Per Leihauto gehts zu einem schönen
Ferienhaus  mit Kamin -    und der Rest vom Erne, sogar seine Mündung ins Meer
wird  von  Land  angeschaut- wäre das nichts? Highlights in dieser Gegend
sind  z.B.  die  Marble  Arch Caves, Lough Melvin, kilometerlange Strand-
oder Dünenspaziergänge bei Mullaghmore und Bundoran, der Benbulben, Glen-
car Lough mit Wasserfall, der Knocknarea, Loch Gill usw. usw. Enniskillen
werdet  Ihr ja kennen, aber auch Sligo und Donegal sind schöne Städte mit
Pubs, die es mit Blake's aufnehmen, und in beiden Städten gibt es jeweils
einen Musikladen, wo es garantiert nichttouristische Irische CDs gibt.

Während  die  Weihnachtsfeiertage selbst bei den Iren für Familienbesuche
reserviert sind (mit gegenseitigem Austausch wärmebehandelter sterblicher
Überreste  von  Truthähnen), ist ab 27. Dezember in den Pubs der Bär los,
weil in dieser Zeit fast jeder Urlaub hat.

Ich auch.






Einen schönen Urlaub wünscht Euch allen

Gerhard

 
 
« Letzte Änderung: 12.08.2004, 10:53 von bádoir »